Der Dax taucht ab

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Konjunkturaussichten für Deutschland sind gut, die Stimmung unter Dax-Anlegern hingegen eher nicht. Nach den gestrigen Verlusten startet der deutsche Leitindex schwach in den Donnerstag.

Die Stimmung in der Wirtschaft steigt, ebenso die Kauflaune in Deutschland. Und wie reagiert der Dax auf die positiven Konjunkturaussichten? Er rutscht ins Minus. Gestern büßte der deutsche Leitindex 1,17 Prozent auf 11.865 Punkte in. Auch für MDax und TecDax ging es nach unten. Der Donnerstag verspricht wenig Besserung.

Zum Start in den Handel verliert der Dax deutlich. In den ersten Handelsminuten ging es für den deutschen Leitindex in der Spitze um 1,7 Prozent auf rund 11.650 Punkte nach unten, konnte seine Verluste aber im weiteren Handelsverlauf etwas eindämmen. Der TecDax rauschte gar um deutlich über 2 Prozent ab.

Schwache Vorgaben und Sorge um Jemen-Konflikt

Schwache Vorgaben von der Wall Street und ein sich verschärfender Konflikt in Nahost drücken auf die Stimmung am deutschen Aktienmarkt. Die New Yorker Börsen hatten am Vorabend ihre Verluste bis Handelsschluss stetig ausgeweitet. Händlern zufolge litt die Wall Street unter der Unsicherheit um eine mögliche Eskalation im blutigen Konflikt im Jemen. Wegen dieser Sorgen seien wiederum die Öl-Preise gestiegen.

Angesichts des international schwachen Börsenumfeldes hellte auch das Gfk-Konsumklima die Stimmung der Anleger nicht auf. So sorgt ein Mix aus günstigen Energiepreisen, robustem Arbeitsmarkt und Mini-Zinsen für immer mehr Kauflaune in Deutschland. Der vom Marktforschungsinstitut GfK für April ermittelte Indikator legte erneut spürbar zu.

Neue Unternehmensstrategie

Auf Unternehmensseite rückt heute vor allem die Präsentation der neuen Firmenstrategie von Adidas im Fokus der Anleger. Die Aktionäre hatten im vergangenen Jahr wenig Freude an den Titeln des Sportartikelherstellers, im laufenden Jahr haben Adidas aber immerhin mit einem Plus von über 20 Prozent so viel wie der Dax zugelegt.

Der weltweit zweitgrößte Sportartikelhersteller will künftig mit schnelleren Produkteinführungen, mehr Investitionen in Trend-Metropolen und mehr Mitsprache von Kunden künftig deutlich mehr Tempo machen. Bis 2020 soll der währungsbereinigte Konzernumsatz jedes Jahr im Schnitt “im hohen einstelligen Bereich” wachsen.

Geldforderungen nach Übernahme-Krimi

Um viel Geld geht es heute auch in Stuttgart. Der Übernahme-Krimi zwischen Porsche und Volkswagen hatte Anlegern, die bei Kurswetten falsch getippt hatten, große Verluste beschert. Das Geld verlangen sie nun von der Porsche-Holding PSE zurück. Heute entscheidet das Oberlandesgericht in Stuttgart über eine Schadensersatzforderung mehrerer Hedgefonds in Milliardenhöhe.

Bilanzreigen der Nebenwerte

Darüber hinaus lassen sich mehrere Unternehmen heute in die Bücher schauen. Der Arzneimittelhersteller Stada, der zuletzt unter Problemen im Russlandgeschäft gelitten hat, lädt zur Bilanzpressekonferenz. Auch der Automobilzulieferer Schaeffler legt Geschäftszahlen vor. Insgesamt wird ein ganzer Bilanzreigen von Nebenindizes erwartet. Darunter Deutsche Wohnen, Vossloh, Jenoptik und United Internet.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: McIek/shutterstock.com

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