Deutsche Anleihen im Sturzflug

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Kurse deutscher Anleihen geraten am Donnerstag erneut unter massiv Druck. Der Euro-Bund-Future fällt auf den tiefsten Stand seit knapp einem halben Jahr.

Der Ausverkauf am deutschen Anleihemarkt geht ungebremst weiter. Der Bund-Future brach am Donnerstag um bis zu 249 Ticks ein und notierte mit 151,44 Stellen so niedrig wie zuletzt Anfang Dezember. Das ist einer der größten Kursstürze seiner Geschichte. Im Gegenzug stieg die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe, auf der der Terminkontrakt basiert, auf 0,799 Prozent von 0,6 Prozent am Vortag. Vor Jahresfrist lag sie aber mehr als doppelt so hoch.

Ein wichtiger Grund für die stark steigenden Marktzinsen sind bessere Konjunkturaussichten für den Euroraum. Dagegen trübt sich die Lage in den USA zunehmend ein. Experten sind über die Renditezuwächse umso erstaunter, weil die Europäische Zentralbank (EZB) nach wie vor in erheblichem Umfang Staatsanleihen kauft und keine Anstalten macht, diese vorzeitig zu beenden oder zu verringern. Normalerweise sollten die EZB-Käufe die Kurse stützen und dazu führen, dass die Renditen zumindest nicht steigen.

Neben anhaltenden Gewinnmitnahmen drückten zudem anstehende Neuemissionen am Donnerstag auf die Bond-Kurse, sagten Börsianer. Frankreich und Spanien wollten Staatsanleihen im Gesamtvolumen von etwa zwölf Milliarden Euro verkaufen.

OnVista/dpa-AFX
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