Deutsche Bank: Anleiherückkauf erfreut Aktionäre

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Nach dem steilen Absturz folgt der ebenso steile Aufschwung. Pläne für einen Rückkauf von Anleihen haben der Aktie der Deutschen Bank kräftig Auftrieb gegeben.

Für die Papiere der Deutschen Bank geht es wieder aufwärts. Anleger feiern die Pläne für einen großangelegten Anleiherückkauf. Der Schritt könnte helfen, die Bilanz des Geldhauses ein wenig zu entlasten. Laut Portfoliomanager Stefan de Schutter von Alpha Wertpapierhandel trug die Meldung damit etwas zur Beruhigung der zuletzt verunsicherten Investoren bei, auch wenn es sich bei der Aktion um einen eher normalen Vorgang an den Kapitalmärkten handelt.

Die Aktien des Finanzinstituts zogen am Mittwochmittag an der Dax-Spitze um rund 13 Prozent an. Im Tageshoch stiegen die Papiere auf 15,43 Euro. Damit verzeichneten sie laut den Daten der Nachrichtenagentur Bloomberg den größten prozentualen Tagesgewinn seit mindestens vier Jahren. Im Sog dessen stiegen die Papiere der Commerzbank um über 8 Prozent. Dabei profitierten die konjunktursensiblen Bankwerte auch überdurchschnittlich von der Erholung am Aktienmarkt zur Wochenmitte.

Rückkauf von „Senior Bonds“ geplant

Die Deutsche Bank erwägt einen Rückkauf von Anleihen im Wert von mehreren Milliarden Euro. Ein entsprechenden Bericht der “Financial Times” wurde am Mittwoch in Finanzkreisen bestätigt. Dabei dürfte sich das Geldhaus auf erstrangige Titel, sogenannte “Senior Bonds”, konzentrieren.

Ein solcher Schritt würde gleich zwei positive Effekte haben: Das Institut könnte mit dem Kauf von eigenen Anleihen, die unter ihrem Nominalwert notieren, einerseits einen Kapitalgewinn erzielen. Zum anderen könnte es seine Verbindlichkeiten reduzieren, sofern es den Rückkauf mit eigenen Mitteln finanziert. Ein Sprecher des Instituts wollte auf Anfrage die Pressemeldung nicht kommentieren.

Coco-Anleihen legen wieder zu

Skeptisch bleibt Chris Weston, Marktstratege vom Handelsbaus IG. Weston erinnerte daran, dass sich am Markt zuletzt Unsicherheit über im Jahr 2014 ausgegebene, eigenkapitalähnliche Anleihen – sogenannte “Cocos” (Contingent Convertible Bonds) – breit gemacht hatte. Für einen Stimmungsumschwung sei nach dem jüngsten Kursrutsch nun eine Rally bei den Coco-Anleihen nötig.

Am Mittwoch nun stiegen die Coco-Anleihen immerhin wieder auf rund 75 Prozent, nachdem sie am Dienstag noch auf unter 68 Prozent und damit auf ihren bisher niedrigsten Stand abgerutscht waren. Die Einbeziehung dieser nachrangigen Schuldverschreibungen in den Anleiherückkauf sei derweil unwahrscheinlich, hieß es in dem “FT”-Bericht unter Berufung auf von den Plänen unterrichtete Personen.

OnVista/dap-AFX/Reuters
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