Die Aktien-Jecken schunkeln – wegen Trump

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Ist am Aschermittwoch alles vorbei? Nein, nein. Nur das es dann keine Trumps in der Bütt mehr gibt (auch Mainz gesehen?). Aber es ist schon ein bisschen Unsicherheit an der Wall Street eingekehrt - wegen Donald natürlich. Dessen Rede am Dienstag gilt als besonders wichtig und richtungsweisend. Und wenn der medienaverse Trumpeter insbesondere steuerlich enttäuschen sollte (was Ami-Strategen nicht ausschließen), wird das schon Spuren in den Kursen hinterlassen. Schwer vorherzusagen, ob es tatsächlich „phänomenale Steuernachrichten“ geben wird - oder nicht.

Aber nicht nur das Thema Trump-Rede am Dienstag vor dem US-Kongress ist in aller Munde. Fast täglich „drohen“ um den Monatswechsel herum Aussagen von Fed-Verantwortlichen zur Geldpolitik. Inzwischen sind sich die Börsianer nicht mehr so sicher, dass erst im Sommer der nächste Zinsschritt nach oben kommt - es könnte schon im März soweit sein. Ein weiterer Grund, aufmerksam über den großen Teich zu blicken.

Die Nachrichten aus der Wirtschaft tragen international überwiegend positive Vorzeichen. Und das ist eine ganz wichtige Stütze für die Börsen. Jetzt geht die Berichtssaison in Amerika, Europa und Japan langsam zu Ende. Klart ist schon, dass sich die Gewinnerholung im vierten Quartal 2016 fortgesetzt hat - und zwar auf breiter Front in fast allen Branchen. Vor allem der zyklische Aufschwung dürfte der Grund dafür sein, dass die Gewinne erstmals seit dem zweiten Quartal 2015 wieder in allen drei Regionen steigen. Im Stoxx 600 und im Topix wuchsen die Gewinne je Aktie sogar um über 10 Prozent. Für beide Börsen haben die Analysten zuletzt ihre Prognosen für das Gesamtjahr nach oben korrigiert. Und Deutsche-Bank-Chefstratege Ulrich Stephan ergänzt heute in seinen Perspektiven am Morgen: „In 2017 rechne ich für alle drei Regionen mit einem zweistelligen Gewinnwachstum. Aktien bleiben also weiter die Wahl.“ Ich füge hinzu: die erste Wahl.

Diverse Asset Manager holen jetzt erneut das Dividendenargument aus der Schublade, das man auch nicht vernachlässigen sollte. Denn zumindest in Europa dürften sich die höheren Gewinne auch in höheren Dividenden niederschlagen. Nach den deutlichen Gewinnrevisionen haben die Analysten ihre Dividendenschätzungen zuletzt so stark angehoben wie seit sechs Jahren nicht mehr. Nach 3,4 Prozent in 2016 erwarten sie in 2017 für den Stoxx 600 nun eine Dividendenrendite von 3,6 und für 2018 sogar von 3,8 Prozent. Im Vergleich zu Staats- und Unternehmensanleihen, die in Europa derzeit deutlich weniger als 1 Prozent einbringen, ist das ein zusätzliches Argument für Aktien. Also: Sollte die Karnevalswoche wegen oder trotz Trump die Aktien-Jecken enttäuschen, hätte das längerfristig noch keine Bedeutung. Bleibt gut gelaunt, meine Freunde!

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