Die Aktien-Verschwörung

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo, Leute! Letzter Dax-Stand am Freitagabend: 9.175 Punkte. Puh, das tut weh, insbesondere den Chart-Fans! Sorry, ich weiß immer noch nicht, was das war oder noch ist. Ihr wisst es auch nicht. Noch zu früh für ein sicheres Urteil. Ein „Börsenbeben“, wie eine überregionale Zeitung am Samstag titelte, war es (noch) nicht. Jetzt leiden vor allem zwei Anlegergruppen: die Undisziplinierten und die Gold-Fans. Wer seine Kapitalanlagen nicht absichert - im Falle von Aktien zum Beispiel durch Trailing-Stops oder Derivate / Zertifikate - ist selber schuld. Aber Ihr, meine Freunde, gehört ja nicht zu dieser Gruppe. Dagegen tun mir die Gold-Freaks voll Leid. Sie müssen jetzt kopfschüttelnd feststellen, dass das edle Metall, obwohl als der „wahre, echte Wert“ bezeichnet, kein Krisenschutz mehr ist. Die Feinunze pendelt seit längeren um 1.300 Dollar rum. Vergeblich haben Händler und Medien immer wieder - schon beim geringsten Preisanstieg - hinausposaunt, jetzt beginne ein neuer Aufwärtstrend. Wie goldig!

Ich krieg ja laufend frisches Material aus dem Lager der Verschwörungstheoretiker - eigentlich ein blöder Begriff, denn allein durch das ständige Rumschicken von diversen Papieren, Interviews und Geständnissen handelt es sich ja um „Verschwörungspraktiker“. Jedenfalls geht es dabei ganz oft um unser Bankensystem. Ist doch auch kein Wunder: Die Zeitungen sind voll von Anklagen und Gerichtsverfahren wegen Betrügereien, Bereicherungen, Falschberatungen etc. Und das ausgerechnet in der Community, die früher mal vom grenzenlosen Vertrauen ihrer Kunden gelebt hat. Nee, es geht hier nicht um unsere braven Sparkassen und Genossenschaftsinstitute, sondern um die globalen Spieler, also um die paar ganz großen Investmentbanken und (Hedge-)Fonds, die jeweils jeden Tag viele Milliarden bewegen. Nachdem die schon ihre Euro-Geldmarktzinsen abgestimmt haben - ein geradezu ungeheurer Vorgang - und immer wieder der Verdacht von Manipulationen der Rohstoffpreise geäußert wird (zuletzt vor allem bei Gold und Silber), wäre es doch nur konsequent, wenn man auch die Aktienkurse diskret drücken würde, um dann - vor dem Rest der Welt - seine Bücher mit Dow und Dax wieder preisgünstig zu füllen. Ja, ich weiß, man wird solches nie als Verschwörung aufdecken, sondern allenfalls als Herdenverhalten, das es auch im Zeitalter des Algo-Tradings und Hochfrequenzhandels gibt. Sollte jemand unter Euch konkrete Hinweise auf eine internationale Aktien-Verschwörung haben, bitte Kopien des Materials an mich!

Meine Empfehlung: Neben den Devisenmärkten (internationale Kapitalströme) bitte beobachten, wann sich nach weiterer Kursschwäche wieder Widerstand regt, der zuletzt total gefehlt hat. Dann könnte man mit Teilen seines frischen Geldes wieder einsteigen.

boersenfuchs@onvista.de

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