Eurokurs weiter unter Druck – Yellen-Äußerungen belasten

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Die Aussicht auf weitere Leitzinserhöhungen in den USA belastet den Euro. Manche Analysten halten die jüngste Kursentwicklung jedoch für übertrieben.

Der Euro ist am Mittwoch erneut unter Druck geraten und knüpfte an seine Verluste vom Vortag an. Im Mittagshandel wurde die europäische Gemeinschaftswährung mit rund 1,055 US-Dollar gehandelt. Einen Tag zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs noch auf 1,0623 Dollar festgesetzt. Gestern bereits hatten Äußerungen der US-Notenbankchefin Janet Yellen den Euro gegenüber dem Dollar abwerten lassen.

Yellen hatte am Dienstag weitere Leitzinsanhebungen in Aussicht gestellt. Falls die Wirtschaft wie erwartet auf Kurs bleibe, seien Erhöhungen “wahrscheinlich angemessen”, sagte sie vor dem Bankenausschuss des US-Senats. Der US-Dollar legte daraufhin zu allen wichtigen Währungen zu, auch wenn die Aussagen nicht wirklich neu waren.

“Vor dem Hintergrund, dass Yellen in ihrer Rede im Grunde genommen nur das Kommuniqué der letzten Fed-Sitzung wiedergegeben hat und somit eigentlich nichts Neues erzählt hat, erscheint die Reaktion etwas übertrieben”, schreibt Devisenexpertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank. Tatsächlich sei die dahinter stehende Logik aber nachvollziehbar.

“Denn wenn die Fed auch ohne fiskalische Impulse oder protektionistische Maßnahmen gedenkt, ihre Zinsen schneller als bisher anzuheben, wie aggressiv wird sie erst agieren, wenn Trump tatsächlich all seine Pläne umsetzt?”, fragt die Analystin

Yellen hatte gestern allerdings keine konkreten Aussagen zur Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump gemacht. Es sei noch zu früh, um sich ein Bild von den wirtschaftspolitischen Neuerungen zu machen, sagte sie. Die Haushaltspolitik der Regierung könnte jedoch den wirtschaftlichen Ausblick ändern.

OnVista/dpa-AFX
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