Evotec-Aktie hebt ab

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Evotec hat seine Schwächephase überwunden. Die Aktien des Biotech-Unternehmens schießen am Mittwoch in die Höhe. Der Grund: eine weitreichende Kooperation mit Sanofi.

Die Aussicht auf eine Zusammenarbeit mit dem französischen Pharmakonzern Sanofi haben die Aktien von Evotec beflügelt. An der Börse schnellten die Papiere des Biotech-Unternehmens um gut 13 Prozent auf 3,70 Euro in die Höhe. Im TecDax, der mit etwas über einem Prozent im Plus notierte, lag Evotec mit großem Abstand an der Spitze.

Mitte Oktober noch war der Kurs der Evotec-Aktien mit 2,42 Euro auf den tiefsten Stand des Jahres gefallen – seitdem haben sich Papiere um rund 50 Prozent verteuert. Damals hatte ein schwerer Rückschlag in der Diabetes-Forschung die Papiere innerhalb eines Tages um bis zu 25 Prozent einbrechen lassen.

Positive Analysten-Einschätzung

Laut Evotec soll die geplante Zusammenarbeit mit Sanofi zu garantierten Zahlungen von mindestens 250 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren führen. Darüber hinaus erhalte Evotec je nach Erfolg bestimmte Zahlungen und sei an etwaigen Umsätzen mit den Mitteln beteiligt. Die Verträge sollen in der ersten Jahreshälfte 2015 unterzeichnet werden.

Commerzbank-Analyst Oliver Metzger beurteilt die geplante Kooperation insgesamt als positiv. Es erhöhe die Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells der Hamburger und stärke die Basis für weitere Wirkstoffentwicklungen. Er gab aber zu bedenken, dass die Personalkosten stark steigen und verwies auf kulturelle Unterschiede, die die Zusammenarbeit erschweren könnten. Metzger sieht seine optimistische Beurteilung der Evotec-Aktien bestätigt und behielt deshalb seine Kaufempfehlung und das Kursziel von 4,40 Euro bei.

Zusammenarbeit bei Krebsforschung

Im Einzelnen werden beide Unternehmen bei ausgewählten vorklinischen Entwicklungsprojekten zusammenarbeiten. Der Fokus liege hierbei zunächst auf der Krebsforschung, hieß es in der Mitteilung weiter. Sanofi wäre im Erfolgsfall für die klinische Entwicklung und die Vermarktung verantwortlich. Außerdem kauft Evotec den Franzosen eine Forschungsstätte in Toulouse mit mehr als 200 Wissenschaftlern ab. Schließlich wollen Sanofi und die Deutschen ihre Substanzbibliotheken kombinieren.

Evotec will so die Effizienz in der Wirkstoffforschung und der vorklinischen Entwicklung steigern. Mit der Zusammenarbeit soll auch eine Brücke zu französischen akademischen Einrichtungen entstehen. Zahlreiche Pharmakonzerne setzen bei der Entwicklung neuer Medikamente neben Übernahmen auch auf Kooperationen. Denn Pharmaforschung ist teuer und bei der Entwicklung neuer Arzneimittel braucht es einen langen Atem.

OnVista/dpa-AFX
Foto: anawat sudchanham/shutterstock.com

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