Ex-Chef der portugiesischen Großbank BES festgenommen

Die krisengeschüttelte Großbank Espirito Santo kommt nicht aus den Schlagzeilen. Nun hat es den Ex-Chef und langjährigen Firmenpatriarchen Ricardo Salgado erwischt. Der 70-Jährige wurde festgenommen.

Ricardo Salgado, der früherer Präsident der portugiesische Großbank Espirito Santo (BES), ist nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters wegen des Verdachts der Geldwäsche festgenommen worden. Er sollte noch am Donnerstag einem Richter vorgeführt werden. Weitere Einzelheiten wurden bislang nicht bekannt. Medienberichten zufolge steht die Festnahme mit einem Geldwäschefall in Zusammenhang, in dem Salgado freiwillig als Zeuge ausgesagt hatte.

Das 70-jährige Oberhaupt der portugiesischen Bankiersfamilie hatte Anfang der vorigen Woche auf Druck der Zentralbank seinen vorzeitigen Rücktritt als Präsident der BES erklärt. Salgado, der in Portugal auch “Dono Disto Tudo” (Besitzer von allem hier) bekannt ist, hatte 22 Jahre lang an der Spitze der wichtigsten portugiesischen Privatbank gestanden.

BES selbst steht seit Wochen massiv unter Druck. Im vergangenen Monat haben die Aktien der Bank massiv an Wert verloren. Anlegern fürchten, dass das Institut von den Geldschwierigkeiten der Gründerfamilie erfasst wird, deren Firmenimperium in schwere Turbulenzen geraten ist. In der Gründerfamilie brach zuletzt ein offener Machtkampf aus. Zugleich wurde bekannt, dass einzelne Unternehmen des Imperiums Bilanzen gefälscht und Schulden verschleiert hatten. Zwei Teilbereiche der der Firmengruppe mussten kürzlich Insolvenz anmelden.

onvista/reuters