EZB gibt Startschuss für neue Dax-Rekordjagd

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die EZB-Pläne haben den Dax auf einen neuen Rekordwert getrieben. Nach einer Achterbahnfahrt kletterte der Index deutlich ins Plus. Für den Euro ging es hingegen steil nach unten.

Einen Moment haben die Börsianer gezögert, doch dann setzten sich die Optimisten am Markt durch. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Hoffnungen der Anleger offensichtlich erfüllt: Ab März kauft sie Staatsanleihen, und das in deutlich größerem Umfang, als viele Experten erwartet hatten. Die Reaktionen an den Finanzmärkten fielen entsprechend aus.

Der Dax schoss unmittelbar nach Bekanntwerden der EZB-Pläne auf ein neues Rekordhoch knapp unter 10.400 Punkte. Lange konnte der deutsche Aktienindex seine Gewinne aber nicht halten, zwischendurch rutschte er sogar kurz in die Verlustzone ab. Doch die Ernüchterung war nur von kurzer Dauer.

Im späteren Handelsverlauf kletterte der Dax aus dem Minus steil nach oben und schwenkte auf einen neuen Rekordkurs ein. Zuletzt verzeichnete das deutsche Börsenbarometer ein Plus von mehr als 1 Prozent bei deutlich über 10.400 Zählern. Der Euro ging auf Tauchstation und fiel um mehr als ein Prozent auf 1,1440 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit November 2003. Zuvor hatte er noch bei über 1,16 Dollar gelegen

Am Donnerstagnachmittag hatte die EZB bekanntgegeben, massenhaft private Bonds und Staatsanleihen im Volumen von 60 Milliarden Euro pro Monat aufkaufen zu wollen. Begonnen werden solle ab März bis Ende September 2016. “Mario Draghi hat geliefert, was er versprochen hat und sogar ein wenig mehr”, sagte Chefstratege Philippe Gijsels von BNP Paribas Fortis Global Markets. 

Die EZB habe sogar schon in Aussicht gestellt, noch mehr zu tun, sollten die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen, erklärte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank. Die Gefahren einer solchen Geldpolitik mit der Brechstange lägen allerdings darin, dass andere Bedingungen des wirtschaftlichen Wachstums außerhalb der Finanz- und Geldpolitik vernachlässigt würden.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Evlakhov Valeriy/shutterstock.com

Neueste exklusive Artikel