Fallende Ölpreise setzen dem Dax zu

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Absturz der Ölpreise geht unvermindert weiter. Brent und WTI kosten so wenig wie seit zwölf Jahre nicht. Anleger sind nervös. Das bekommt der Dax zu spüren.

Die fortgesetzte Talfahrt der Ölpreise samt steigendem Euro setzt hat dem deutschen Aktienmarkt am Freitag abermals zu. Nachdem der Dax am Morgen noch leichte Gewinne auf 9833 Punkte verbuchen konnte, rutschte er im weiteren Handelsverlauf erneut tief in die Verlustzone. Am Mittag notierte er 1,5 Prozent tiefer bei 9650 Zählern.

“Die Nervosität, die aktuell die Börsen weltweit befallen hat, setzt sich auch heute fort”, sagte ein Investmentstratege. Er rechnet damit, dass die Schwankungen wegen der Entwicklung der Ölpreise und des Euro/Dollar-Verhältnisses im Handelsverlauf hoch bleiben dürften. Zudem werden am Nachmittag noch zahlreiche US-Wirtschaftsdaten veröffentlicht.

Absturz am Rohölmarkt

Der Ölpreis, sowohl für die Marke Brent als auch für WTI, fiel am Vormittag um bis zu 5 Prozent unter die psychologisch wichtige Marke von 30 US-Dollar. Beide Rohölsorten notieren damit auf dem tiefsten Stand seit zwölf Jahren. Auslöser für die aktuellen Verkäufe ist Börsianern zufolge die Aussicht auf einen weiteren Anstieg der weltweiten Ölflut.

Anleger spekulieren offenbar darauf, dass die Internationale Atombehörde dem Iran in ihrem Abschlussbericht bescheinigen dürfte, die Bedingungen des Atomabkommens vom Sommer letzten Jahres erfüllt zu haben. Eine Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran dürfte dann schon bald folgen - und damit auch ein Sprung der iranischen Ölexporte.

Einige Marktteilnehmer sehen im Verfall der Ölpreise zudem ein Signal für eine schwächelnde Weltkonjunktur. Davon profitiert wiederum der Euro, weil er unter Anlegern als “sicherer Anlagehafen” gilt. Der Kurs der Gemeinschaftswährung kletterte am Freitag wieder über 1,09 Dollar. Ein Anstieg der Gemeinschaftswährung macht Produkte europäischer Unternehmen für Käufer außerhalb des Währungsraums allerdings teurer und gilt daher als Belastungsfaktor für exportorientierte Unternehmen.

OnVista/dpa-AFX/Reuters

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