Freundliche Aussichten für den Dax – Übernahmefantasie bei Osram

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Sorgen um die Deutsche Bank schwinden. Von der Wall Street kommen positive Impulse. Davon profitiert der Dax. Zudem schießen Osram-Aktien in die Höhe.

Das verhaltende Auf und Ab am deutschen Aktienmarkt geht weiter. Nachdem der Dax am Mittwoch einen Teil seiner Vortagesgewinne eingebüßt hatte, startete er den Donnerstag mit moderaten Gewinnen. Zum Börsenauftakt verzeichnete der deutscher Leitindex ein Plus von rund 0,4 Prozent auf 10.630 Punkte.

Gestützt wurde der Dax von der freundlichen Wall Street. Dort haben am Mittwoch der Höhenflug der Ölpreise sowie positive Konjunkturdaten die US-Aktienindizes angetrieben. Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss 0,6 Prozent höher auf 18.281 Punkte. Beim marktbreiten S&P 500 gab es Kursgewinne von 0,4 Prozent auf 2160 Zähler. Der von Technologiewerten dominierte Nasdaq 100 stieg um 0,3 Prozent auf 4878 Punkte.

Positive Signale für den deutschen Aktienmarkt kamen zudem aus der deutschen Industrie. Die hatte im August mehr Aufträge erhalten als erwartet. Die Firmen zogen 1,0 Prozent mehr Bestellungen an Land als im Vormonat. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Anstieg von 0,2 Prozent gerechnet, nach einem Plus von 0,3 Prozent im Juli. “Die Auftragseingänge blieben im laufenden Jahr verhalten, zogen zuletzt aber etwas an”, erklärte das Bundeswirtschaftsministerium.

Wie weiter mit Deutschlands größtem Geldinstitut?

Zur Wochenmitte waren es noch vor allem die starken Autowerte und die fortgesetzte Erholung der Deutsche-Bank-Aktien, durch die der Dax zwischenzeitlich größere Verluste ein gutes Stück weit wettmachen konnte. Trotz jüngst starker Bewegungen müsse aus charttechnischer Sicht aber von einer gewissen Lethargie gesprochen werden, kommentierte Anlagestratege Christoph Geyer von der Commerzbank.

Die Papiere der Deutschen Bank werden dabei weiterhin im Fokus der Anleger stehen. Nach einem Bereich der Nachrichtenagentur Reuters soll die deutsche Regierung diskret Gespräche mit US-Behörden führen, um dem größten deutschen Geldhaus zur Seite zu stehen. Es geht dabei um eine Milliardenstrafe im Zusammenhang mit faulen Krediten.

In Hinblick auf Geldwäsche-Vorwürfen in Russland könnte die Deutschen Bank indes glimpflich davonkommen. Nach einem Bericht der “Süddeutsche Zeitung” laufe die Prüfung der Geschäfte durch die Bafin zwar noch. Es zeichne sich aber ab, dass sich die Finanzaufsicht darauf beschränken werde, dem deutschen Branchenprimus Auflagen für ein besseres Risikomanagement zu machen.

Angebot lässt Aktie in die Höhe schnellen

Auf Unternehmensseiten sorgt zudem Osram für Schlagzeilen. Die Übernahmefantasien der Aktionäre des Lichtkonzerns erhielten am Donnerstag neue Nahrung. Bis Mitte des Monats wolle der chinesischen Halbleiterkonzern Sanan Optoelectronics ein “qualifiziertes Angebot” vorlegen, berichtete das Magazin “Wirtschaftswoche” mit Berufung auf Verhandlungskreise.

Die Rede sei von einem Preis von etwa 70 Euro pro Aktie. Am Mittwoch notierte das Papier bei knapp 54 Euro. Die Osram-Aktien schnellten zum Start in den Donnerstagshandel auf über 60 Euro nach oben. Osram wollte sich dazu auf Anfrage des Magazins nicht äußern. Sanan war wegen der Feiertage in China für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Im Juli hatte Osram sein Geschäft mit Leuchtstoffröhren, Glühbirnen und Energiesparlampen an einen chinesischen Investor verkauft.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Deutsche Börse

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