Für Aktien ist es nie zu spät

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo, Leute! Um beim Thema der „finanzdummen“ Deutschen zu bleiben - es gibt natürlich auch Mitbürger, die es kapiert und ihr Geldverhalten dann mit Erfolg geändert haben. Das ist nicht selbstverständlich. Denn wir wissen ja aus diversen Untersuchungen und Befragungen, dass ein großer Teil der Menschen mit der Zeit merkt, dass Sparstrumpf und Sparbuch heutzutage eigentlich in die Tonne gehören - nur ziehen die meisten Sparer nicht die Konsequenzen. Unglaublich, mich regt das auch noch im hohen Alter auf: Die Trägheit der Masse. Wir brauchen also Vorbilder, Bekenner beispielhaften Verhaltens. Leider melden die sich nicht scharenweise und nicht jeden Tag. Umso mehr habe ich mich über einen Brief gefreut, der mich vor kürzlich trotz Post ohne große Verzögerung erreicht hat. Jürgen A. aus F. schreibt mir u.a. folgendes:

„Leider haben wir uns viel zu spät um das Wertpapiergeschäft gekümmert! Anfang 2013 haben wir einen Nachlass in Form von Bargeld erhalten und diesen auf einem Tagesgeldkonto angelegt. Anfangs bekamen wir noch 1,20% Zinsen. Innerhalb von acht Monaten reduzierten sich die Zinsen auf 0,5%!“ So fängt der Brief an, eigentlich nix Besonderes. Denn das Nahe-Null-Zins-Desaster betrifft uns doch alle, mehr oder weniger. Mein Leser und seine Partner haben aber reagiert!

„Als Börsenneulinge haben wir im November 2013 ein Online-Depotkonto bei unserer Hausbank eröffnet. Mit einem vorsichtigen Kapitaleinsatz sind wir dann als Selbstentscheider in das Aktiengeschäft eingestiegen. Schon nach kurzer Zeit kam bei uns Freude auf, da die Aktien immer schön gleichmäßig in die Höhe gingen! Seit April 2014 sind wir mutiger geworden und haben 25% unseres Barvermögens in Aktien investiert. Vorwiegend Werte aus dem Dax, TechDax, SDax und EuroStoXX-50. Die Aktien haben wir nachfolgende aufgeteilt: Telekommunikation, Chemie/Pharma, Versorger/Windkraft und Transport/Verkehr. Die bislang aufgelaufene Rendite von April 2014 bis Juli 2015 beträgt momentan 14,8%!“

Tja, das können viele Profis, zum Beispiel viele Fondsmanager, nicht vorweisen. Kompliment, starke Leistung (auch wenn die Streuung des Depots noch ausbaufähig ist)! Abschließend heißt es im Leserbrief: „Wir werden den Markt beobachten und wenn sich die Wogen in Griechenland usw. geglättet haben, mit Sicherheit unser Aktienpaket aufstocken.“

Der Mann geht jetzt in Rente - und freut sich auf die Börse: „Da ich jetzt die Zeit und Ruhe habe, werde ich den Aktienmarkt noch genauer beobachten und zu meinem Hobby machen.“ Hätte ich einen Hut auf, ich würde ihn jetzt ziehen. Chapeau, Jürgen A. aus F.!

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