Gekündigte Burger-King-Filialen schon dicht

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Burger King beliefert seinen gekündigten Franchisenehmer Yi-Ko nicht mehr. Die meisten Filialen mussten bereits schließen. Unklar ist, wie es für die Beschäftigen weitergeht.

Beim gekündigten Burger-King-Franchisenehmer haben die meisten Filialen nach Gewerkschaftseinschätzung bereits dichtgemacht. „Ich gehe davon aus, dass ein Großteil der Betriebe schon geschlossen ist“, sagte NGG-Gastronomieexperte Guido Zeitler der Nachrichtenagentur dpa. Der Grund sei, dass die Filialen nicht mehr mit Ware beliefert würden.

Yi-Ko betreibt 89 Burger-King-Filialen mit insgesamt rund 3000 Beschäftigten, die seither um ihre Jobs bangen. Burger King hatte nach dem Wirbel um Hygienemängel und schlechte Arbeitsbedingungen die Verträge mit dem größten deutschen Lizenznehmer Yi-Ko Holding fristlos gekündigt.

An diesem Donnerstag soll der Gesamtbetriebsrat der betroffenen Filialen über die Situation beraten. Die Gewerkschaft lädt die Beschäftigten zudem zu Informationsveranstaltungen ein, bei denen über mögliche Lösungen des Konflikts und über deren Auswirkungen diskutiert werde.

Bereits seit Bekanntwerden steht auch eine mögliche Insolvenz des Franchisenehmers im Raum. Ein solches Szenario sieht die Gewerkschaft „eher als Chance“, wie Zeitler bekräftigte. Es böte die Möglichkeit, in einem geordneten Verfahren an Lösungen für die Filialen und die Beschäftigten zu arbeiten.

Das Landgericht München bestätigte derweil den Erlass einer Einstweiligen Verfügung. Damit hatte die Fastfood-Kette Yi-Ko die Nutzung des Burger-King-Firmenlogos sowie von Produktnamen wie dem "Whopper" verbieten lassen. Auch die Arbeitskleidung und die Außenwerbung an den Filialen darf nicht mehr genutzt werden. Der Franchisenehmer habe dagegen Widerspruch eingelegt, sagte die Gerichtssprecherin. Darüber müsse nun mündlich verhandelt werden, ein Termin dafür stehe aber noch nicht fest.

Dass die Fastfood-Kette sich nicht schon früher von Yi-Ko getrennt hat, begründet der Deutschland-Chef von Burger King, Andreas Bork, mit der Rücksicht auf die Mitarbeiter. "Von der Yi-Ko hängen 3000 Arbeitsplätze ab. Und die wollten wir schützen", sagte Bork der Zeitung "Die Welt" (Montag). "Es wird jetzt sicherlich Leute geben, die uns das als Schwäche auslegen. Ich sehe es aber umgekehrt: Wir haben eine klare Entscheidung getroffen."

Über Missstände bei Yi-Ko hatte RTL bereits Ende April dieses Jahres berichtet. Noch am Montagabend wollte der Sender in seinem Reportage-Magazin "Team Wallraff" das Ergebnis neuer Recherchen zeigen.

OnVista/dpa-AFX
Foto: Romas_Photo/shutterstock.com

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