Gutes Börsenjahr 2017? Ab Montagabend wissen wir es zu 80 Prozent

Stefan Riße · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Wenn die Börse die erste Woche eines Börsenjahres positiv abschließt, dann ist das ein gutes Zeichen. Zumindest in 80 Prozent aller Fälle beendete der Dow Jones das Gesamtjahr dann ebenfalls im Plus. Tatsächlich spricht man von den ersten fünf Handelstagen eines Jahres. Wir wissen es also erst am Montagabend genau. Was den DAX betrifft, so sind mir nur die Statistiken für den ersten Handelstag bekannt. So dieser positiv ist, läuft auch das Jahr gut. Demgemäß sieht es für deutsche Aktien schon mal gut aus, denn der erbrachte ordentliche Kursgewinne.

Ausnahme im vergangenen Jahr

Umgekehrt ist es ebenfalls kein gutes Omen für den Aktienmarkt, wenn der erste oder die ersten fünf Handelstage negativ abschließen. Im vergangen Jahr sah es die allermeiste Zeit auch so aus, als ob diese Regel zutreffen würde. Da sahen wir am Jahresanfang herbe Verluste. Nur ganz am Schluss des Jahres wendete sich noch das Blatt und die Statistik traf nicht zu. Was die 5-Tages-Regel betrifft, so werden die heute zur Veröffentlichung anstehenden Arbeitsmarktdaten wohl die entscheidende Rolle spielen. In den vergangenen Monaten war die Reaktion meistens positiv. Gebannt dürfen wir um 14:30 Uhr auf die Kursmonitore schauen.

Vorsicht überwiegt für 2017

Was erwartet uns abhängig von dieser Statistik in 2017? Wer die Jahresausblicke rauf und runter ließt, der erfährt darin fast immer folgendes: Große politische Risiken. Wahl in Frankreich, den Niederlanden und Deutschland und möglicherweise auch Italien. Brexit hart oder soft? Davon ausgehend eventuell die Gefahr einer neuen Eurokrise. Außerdem Unsicherheitsfaktor Präsident Donald Trump. Die Analysten sind deshalb eher vorsichtig. Die vom Handelsblatt befragten Banken trauen dem DAX gerade einmal gut 11.700 Punkte zum Jahresende zu. Euphorische Prognosen habe ich gar keine gefunden.

Ich bleibe so oder so optimistisch

Nun könnte ich mit Blick aufs neue Jahr Ihnen die gleichen Themen herunterbeten. Doch Sie sind von mir zu Recht etwas anderes gewohnt. Denn was an der Börse jeder weiß, macht mich nicht mehr heiß. Ich interessiere mich vielmehr dafür, wie die Mehrheit der Marktteilnehmer das Jahr und die Risiken einschätzt und wie sie dementsprechend positioniert sind. Aktuell sind sie es nicht ausreichend nach meiner Analyse. Das spricht weiter für steigende Aktien, die gegenüber Anleihen noch immer massiv unterbewertet sind. Und so bin ich deshalb mal ganz mutig und prognostiziere für 2017 steigende Kurse, selbst wenn die ersten fünf Handelstage für den Dow Jones noch negativ ausfallen sollten.

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