Henkel-Anleger im Freudentaumel

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Überraschung bei Henkel. Der Konsumgüterkonzern verkraftet die Flaute in China weit besser als befürchtet. Die Aktie schießt daraufhin an die Dax-Spitze.

Die zuletzt arg gebeutelten Anleger von Henkel haben endlich wieder Grund zur Freude. Der Konsumgüterkonzern aus Düsseldorf stellt mehr Gewinn in Aussicht, weil sich Top-Marken wie Persil in vielen Märkten besser verkaufen lassen. Aktionäre reagierten auf Nachricht mit Begeisterung. Die Henkel-Papiere kletterten um rund 8 Prozent auf mehr als 103 Euro. Damit waren die Aktien am Mittwoch nicht nur Spitzenreiter im Dax, sondern näherten auch wieder ihrem Rekordhoch, das sie im April bei 115,70 Euro erreicht hatten.

Henkel musste zwar bei der Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal die Wachstumsaussichten für das laufende Jahr eindampfen, da das Geschäft auf dem wichtigen chinesischen Markt schwächelt. Händler und Analysten reagierten allerdings erleichtert, dass die Flaute in China nicht deutlichere Spuren in der Bilanz hinterlassen hat. „Wachstum und Profitabilität überraschen positiv”, schrieb Analyst Andreas Riemann von der Commerzbank.

Besseres Ergebnis erwartet

Der Dax-Konzern traut sich beim Gewinn im Gesamtjahr nun mehr zu als die bislang angepeilte Steigerung um 10 Prozent. Preiserhöhungen, Kostensenkungen und auch niedrigere Rohstoffpreise halfen dem Ergebnis auf die Sprünge. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (Ebit) verbesserte sich um 12,3 Prozent auf 778 Millionen Euro.

Für einen Lichtblick sorgte erneut das Geschäft mit Wasch- und Reinigungsmitteln. Mit Persil, Pril und Co konnte Henkel weitere Marktanteile hinzugewinnen. Neben den Schwellenländern lief es auch in Nordamerika gut. Henkel hatte seine Traditionsmarke Persil auch in den USA eingeführt – und zwar als höherwertige Marke, um den harten Preiskampf der Discounter nicht mitmachen zu müssen.

Abwärtstrend durchbrochen

Analysten lobten die erfreulichen Quartalszahlen. Trotz schwieriger Marktbedingungen habe der Konsumgüterhersteller gut abgeschnitten, meinte etwa Christian Weiz von der Baader Bank. Commerzbank-Analyst Riemann verwies darauf, dass die Margen im Klebstoffgeschäft nach dem schwachen zweiten Quartal wieder in der Spur lägen.

Insbesondere das schwache Klebstoff-Geschäft hatte Mitte August die Aktionäre geschockt. Seinerzeit waren die Papiere um rund 9 Prozent abgesackt und in einen mehrwöchigen Abwärtstrend gerutscht. Ende September hatten die Henkel-Aktien einen zwischenzeitlichen Tiefstand bei 87,17 Euro erreicht.

Seitdem geht es mit den Papieren – mit kleinen Unterbrechungen – wieder nach oben. Aktuell haben sie sogar bereits ihre 200-Tage-Linie überschritten. Sie gilt als Gradmesser für den längerfristigen Trend. Seit Jahresbeginn haben die Papiere zudem etwas stärker zugelegt als der deutsche Leitindex.

Foto: Henkel AG
OnVista/dpa-AFX

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