Höhere Treibstoffkosten belasten Aktie der Lufthansa

Ein eher enttäuschender Geschäftsausblick drückt die Papiere von Deutschlands größter Airline auf den tiefsten Stand seit November.

Aktien der Lufthansa sind am Montag einer der großen Verlierer am deutschen Aktienmarkt. Die Papiere der Airline verloren annährend 6 Prozent auf rund 11,70 Euro. Die jüngsten Kursgewinne, die Lufthansa-Aktie im November noch auf über 13 Euro geschoben hatten, sind damit verpufft.

Anleger reagierten mit Verkäufen auf den jüngsten Geschäftsausblick von Deutschlands größter Fluggesellschaft, der auch bei Analysten nicht gut ankam. So kann die Lufthansa sich dieses Jahr nicht mehr auf Rückenwind durch billiges Kerosin verlassen. Der Dax-Konzern rechnet mit 400 Millionen Euro mehr Treibstoffkosten. Unterm Strich erwartet Lufthansa 2017 mit Kerosinkosten in Höhe von 5,3 Milliarden Euro. Nicht berücksichtigt sind dabei die jüngste Übernahme der belgischen Brussels Airlines und die Anmietung von 38 Jets von Air Berlin. Im vergangenen Jahr hatten die Treibstoffkosten noch bei 4,9 Milliarden Euro gelegen.

Grund für den kräftigen Anstieg seien das zuletzt wieder teurere Rohöl und der starke Dollar. Die wegfallenden Einsparungen durch billigen Treibstoff sind für das Unternehmen ein schwerer Schlag. Allein in den ersten neun Monaten 2016 konnte die Airline dank des günstigen Öls 800 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sparen. Trotzdem rechnet der Konzern 2016 mit einem bereinigten operativen Ergebnis auf Vorjahresniveau bei rund 1,8 Milliarden Euro vor Streikkosten

Die Investmentbanken Credit Suisse und Kepler Cheuvreux ruderten nach dem Geschäftsausblick von Lufthansa deutlich zurück. Kepler Cheuvreux hat das Kursziel von 9,10 auf 8,00 Euro gesenkt und die Einstufung auf “Reduce” belassen. Die von der Fluggesellschaft signalisierte Höhe der Treibstoffkosten sei eine Überraschung, schrieb Analystin Ruxandra Haradau-Doser in einer Studie vom Montag.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
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