Konkurrenz für Aktien

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo, Leute! Wegen großer Nachfrage auch heute ein paar Hinweise zum beliebten Was-kann-man-noch-kaufen-Thema. Achtung, Überraschung! Die allseits (auch von mir) gepriesenen Aktien sind doch nicht das einzig Wahre! Es gibt nämlich Konkurrenz, es gibt also Alternativen. Ihr werdet’s kaum glauben. Nee, ich meine weder die luschigen Anleihen, noch die unberechenbaren Rohstoffe oder das schmierige Öl. Hier die Auflösung. Und dazu will ich erst mal daran erinnern, dass man sich nicht nur mit den „Objekten der Begierde“ selbst, also mit dem „Was“ (Was = Anlageklasse) beschäftigen muss, sondern auch mit dem „Wie“ - wie kaufe ich zum Beispiel Aktien oder Gold. Wie = Anlageinstrument. Die Aktie ist beides. Und als Anlageklasse ist sie für mich konkurrenzlos, als Instrument aber nicht. Verwirrt?

Gestern habe ich auf einem Honorarberater-Kongress in Hanau (bei Frankfurt am Main) rumgelungert. Und da waren ETFs ein Themenschwerpunkt. Es gab richtig gute Referenten! Ihr wisst ja, die Exchange Traded Funds sind an der Börse gehandelt Investmentfonds - bei uns vor allem durch Indexfonds bekannt geworden. Etwa Dax-ETFs. Da kaufst Du statt 30 Standardwerte einen Fonds, der den Dax abbildet, und hast damit den Markt. Kein Analyst fummelt drin herum und macht wie beim klassischen „aktiv gemanagten Fonds“ mal dies, mal jenes (oft leider das Falsche). ETFs sind „passive“ Instrumente, die jeder einsetzen kann, um „aktiv“ sein Portfolio nach Chancen und Risiken zu streuen. Bei uns gibt’s die Dinger inzwischen seit 15 Jahren und viele Großanleger kaufen sie wie bekloppt. Aber auch von den Privatanlegern werden sie zunehmend entdeckt.

ETFs auf Aktien sind also die Konkurrenz zum direkten Aktienkauf. Und dafür gibt es  gute Gründe. Aber nicht nur das. Wer Bock auf Anlageklassen wie Rohstoffe, Energie, Immobilien, Private Equity usw. hat - bitte sehr, Du kannst so ziemlich alles mit ETFs kriegen. Und nochmal: Da kann man als Anleger jeden Tag locker rein und raus, sie werden an den Börsen wie Aktien gehandelt. Den Vorteil sollte man nicht unterschätzen. Deshalb betonen die Anbieter zu recht, Exchange Traded Funds seien ideale Bausteine für ein Multi-Asset-Portfolio, also für ein mit mehreren Anlageklassen gemischtes Depot.

Euch als Aktien-Fans möchte ich heute aber in erster Linie drauf stoßen, dass man auf diesem Weg ziemlich leicht in für uns exotischen Ländern und Märkten sein Glück versuchen kann - wer kennt schon als Privatanleger die einzelnen Aktien aus Gegenden wie Indien, China oder Vietnam. Und dann gibt es Anbieter, bei denen man Aktien-ETFs mit Währungsabsicherung kriegen kann. Auch interessant. Oder man sucht Fonds mit eingebauter Volatilitätsreduzierung. Einer meiner Favoriten sind ETFs mit Dividendenstrategien. Meine füchsische Empfehlung: Bleibt der Aktie treu, Freunde, aber überlegt Euch, ob Ihr dabei nicht auch das Instrument ETF spielen wollt. Am besten mal die reichlich vorhandenen Erklärungsbroschüren der großen Anbieter studieren und dann die Produktlisten vergleichen!

boersenfuchs@onvista.de

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