Kreise: Stapler-Hersteller Kion will mit Großzukauf zum Marktführer aufschließen

dpa-AFX · Uhr

WIESBADEN (dpa-AFX) - Der weltweit zweitgrößte Gabelstapler-Hersteller Kion will Kreisen zufolge mit einem Großzukauf zum Marktführer Toyota aufschließen. Das MDax-Unternehmen habe Ende April eine endgültige Offerte für den japanischen Konkurrenten Unicarriers mit umgerechnet 1,3 Milliarden Euro Jahresumsatz abgegeben, bestätigte eine mit der Angelegenheit vertraute Person am Mittwoch der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Die ehemalige Linde-Tochter Kion habe dafür die Investmentbank Goldman Sachs beauftragt. Ein Kion-Sprecher wollte sich dazu nicht äußern. Zuvor hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" über das Gebot berichtet.

Laut der Zeitung zieht der Unicarriers-Eigentümer bei dem Verkaufsprozess den Rat der Investmentbank Citi hinzu. Zu Unicarriers gehören unter anderem die Stapler der Marke Nissan. Neben Kion sei noch mindestens ein Mitbieter im Rennen, hieß es weiter. Es handele sich vermutlich um Mitsubishi Nichiyu. Die Gebotshöhe sei zwar unklar, aber es könne sich um einen hohen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag handeln.

Über ein Interesse Kions an den Nissan-Gabelstaplern wird schon seit längerem spekuliert. Beide Unternehmen würden sich sowohl regional als auch von der Produktpalette ergänzen. Während Kion ein führender Anbieter in Europa ist und zudem gut in China und Lateinamerika vertreten ist, schwächelt die Präsenz in Nordamerika. In Japan ist das Unternehmen überhaupt nicht vertreten. Dies würde sich mit dem Zukauf des Konkurrenten Unicarriers ändern.

Aber auch bei den Produkttypen würden sich Kion und das japanische Unternehmen ergänzen. Mit Linde und Still bietet Kion Fahrzeuge der gehobenen Klasse an, mit der Marke Baoli in China das untere Segment. Unicarriers (Marken: Nissan, TCM, Atlet) würde die Lücke dazwischen füllen, den mittleren Massenmarkt./mne/fri/stb

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