Lieber Bankimmobilien als Bankaktien

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Ihr wisst ja, dass ich hauptsächlich auf drei Anlageklassen (plus Liquidität) setze - Aktien, Immobilien und Gold. Ich sehe am Horizont auch nichts, was daran was ändern könnte. Und man kann  nur hoffen, dass Null-Zinsen (jetzt schon Minus-Zinsen) endlich mehr Bundesbürger auf Kurs Sachwerte einschwenken lassen. Das Motto muss lauten: Richtig investieren statt falsch sparen.

Zwar sind sie dauernd im Gespräch, wirklich zum Kauf empfehlen kann man die Dinger aber nicht: Aktien der Banken. Zyniker tönen schon, mit der Bankenkrise habe die internationale Finanz- und Schuldenkrise 2007/08 begonnen und jetzt bedrohe eine erneute Bankenkrise die gesamte Weltwirtschaft. Diese Sorge mag übertrieben sein. Aber man darf sich schon fragen, ob unsere Geldmanager nix dazu gelernt haben und die tiefgreifenden aufsichtsrechtlichen Maßnahmen doch nix taugen. Ein Haufen junger BWLer staunte kürzlich nicht schlecht, als ich ihnen augenzwinkernd empfahl, schnell noch das Fach zu wechseln („Wie wär’s mit Naturwissenschaften?“)  und ja keine Bankkarriere anzustreben. Zur Begründung reicht ein Blick auf die Kursentwicklung von Commerzbank und Deutsche Bank eigentlich schon aus.

Trotzdem brummt Mainhattan. „Willkommen in Frankfurt!“ titelte die Sonntags-FAZ, denn der Immobilien-Zug in die Mainmetropole kommt in Fahrt. Chancen und Risiken liegen dicht beieinander, wie auch das zunächst schockierende britische Brexit-Votum zeigt. Der ohnedies schon boomende Immobilienmarkt wird jetzt zusätzlich angeheizt. Denn es gilt als sicher, dass vom zu erwartenden Bedeutungsverlust der City of London (wie stark er auch ausfallen mag) gerade „Bankfurt“ profitieren wird. Als Sitz der Europäischen Zentralbank wäre dies auch nur konsequent. Namhafte internationale Geldhäuser sind schon dabei, sich neue Büroflächen zu sichern. Weitere Hochhausprojekte waren sowieso schon geplant. Gebraucht wird aber auch mehr Wohnraum, so dass es eine risikolose Prognosen ist, weiteren Preis- und Mietanstieg im Rhein-Main-Gebiet anzukündigen. Das gilt auch für den Fall, dass es wegen des Brexit nicht zu einer Fusion von Deutscher Börse und London Stock Exchange (LSE) mit Frankfurt als Sitz der neuen Holding kommen sollte.

Noch einmal: Die Mainmetropole wächst jetzt schon, gut 720.000 Menschen wohnen in der Stadt. Die Quadratmeterpreise steigen und steigen, es herrscht Knappheit an „bezahlbarem“ Wohnraum. Bei Gewerbeimmobilien gibt es dagegen noch Flächenreserven. Der Brexit sorgt aber in allen Bereichen für weiteren Bedarf. Wer Spaß an Haus und Grund hat, sollte hier mitmachen. Übrigens: Als Investor muss man nicht mehr nur nach „AAA“-Lagen Ausschau halten, denn der weite Einzugsbereich von Frankfurt - eben das Rhein-Main-Gebiet - wird durch internationalen Zuzug immer weiter aufgewertet.

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