Moderate Verluste vor Ifo-Geschäftsklima – Warten auf Yellen-Rede

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Trotz der jüngsten Erholung fehlt dem Dax weiter die Kraft für deutliche Gewinne. Impulse erhoffen sich Börsianer von der am Freitag erwarteten Reden von US-Notenbankchefin Janet Yellen.

Die Stimmung der Anleger ist nicht gut, sie ist aber auch nicht schlecht, sie ist irgendwas dazwischen. Das dürfte auch der Grund dafür sein, dass es für den Dax seit zwei Wochen weder richtig rauf noch richtig runter geht. Gestern hatte der deutsche Leitindex zwar an seine Gewinne vom Vortag angeknüpft, war unterm Strich aber bei schwachen Umsätzen nur um 0,3 Prozent auf 10.623 Punkte gestiegen.

Zum Start in den Donnerstag geht es mit den Kursen wieder leicht abwärts. Der Dax fiel zur Börseneröffnung leicht um 0,5 Prozent auf 10.570 Zähler. Im Tagesverlauf stehen an den Finanzmärkten vor allem zwei Wirtschaftszahlen im Mittelpunkt. In Deutschland präsentiert das Münchner Ifo-Institut seine monatliche Stimmungsumfrage in den Unternehmen. Das Brexit-Votum von Ende Juni dürfte sich weiterhin nicht auf die Stimmung niederschlagen, Analysten rechnen sogar mit einer leichten Aufhellung des Geschäftsklimas. In den USA werden unter anderem Daten zur Investitionstätigkeit der Unternehmen veröffentlicht

Vor allem aber, so heißt es allgemein am Markt, warten Anleger mit wachsender Spannung auf den interessantesten Termin dieser Woche: die Notenbankkonferenz im US-amerikanischen Jackson Hole. Dort treffen sich ab heute die führenden Notenbanker der Welt. Vor allem am Freitag wird auf Hinweise gehofft, ob der Leitzins in den USA eventuell schon im September erneut angehoben werden könnte.

Die Analysten der Commerzbank warnen indes vor zu hohen Erwartungen. Jackson Hole sei kein Treffen, auf dem die Fed regelmäßig ihre geldpolitische Linie erläutere. Der Einfluss auf die Finanzmärkte werde daher “in der Regel überschätzt”.

In den Fokus der Anleger könnte heute die Aktie von Fielmann rücken. Die Optikerkette hat ihren Gewinn im zweiten Quartal kräftig gesteigert. Im Vergleich zum Vorjahr kletterte der Überschuss um 17 Prozent auf 44,6 Millionen Euro, wie mitteilte. Grund dafür waren unter anderem niedrigere Kosten für Werbung. Vor Steuern verdiente das im MDax notierte Unternehmen 62,6 Millionen Euro und damit ebenfalls knapp 17 Prozent mehr als im Vorjahr.

Für Schlagzeilen sorgt zudem der Nürnberger Marktforscher GfK. Nach den erneut enttäuschenden Geschäftszahlen und dem Rücktritt der Unternehmensführung Mitte August prüft der Mehrheitseigner einem Bericht der “Wirtschaftswoche” zufolge nun verschiedene Varianten für die Zukunft des Konzerns. Die Überlegungen des GfK Vereins, der knapp 56,5 Prozent des börsennotierten Unternehmens hält, könnten bis zu einer Fusion oder dem Verkauf von Anteilen an einen Wettbewerber reichen, schreibt das Magazin.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Deutsche Börse

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