Morgenüberblick: Bahn-Streik beendet – Uber verboten

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Bahnstreik ist vorbei, doch die Folgen bleiben. Folgenreich ist auch eine Gerichtsentscheidung für den umstrittenen Fahrdienst-Vermittler Uber. Eher ruhig wird es heute wohl zunächst an den Börsen zugehen.

Nach dem bundesweiten Warnstreik bei der Deutschen Bahn normalisiert sich der Zugverkehr am Dienstag wieder. Bahnreisende müssen aber weiterhin mit vereinzelten Einschränkungen und Verspätungen rechnen, wie ein Bahnsprecher warnte. Es sei eine große Herausforderung, alle Züge dorthin zu bringen, wo sie laut Fahrplan sein müssen.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hatte am Montag ein neues Tarifangebot der Bahn abgelehnt und ihre Mitglieder zu einem bundesweiten dreistündigen Warnstreik im Personen- und Güterverkehr aufgerufen. GDL-Sprecher Stefan Musiol sprach in Frankfurt von erheblichen Auswirkungen auf den Bahnverkehr. Neben Lokführern waren auch Zugbegleiter und Lokrangierführer zur Arbeitsniederlegung aufgerufen.

Aus für Uber

Der umstrittene Fahrdienst-Vermittler Uber darf seine Leistungen in Deutschland vorerst bundesweit nicht mehr anbieten. Das Landgericht Frankfurt am Main hat in einem Eilverfahren eine entsprechende Einstweilige Verfügung erlassen. Ohne eine offizielle Genehmigung nach dem Personenbeförderungsgesetz dürfe das Unternehmen keine Fahrgäste mehr über seine App „Uber“ und „UberPop“ befördern, ordnete das Gericht an. Bei Zuwiderhandlung droht der Firma ein Ordnungsgeld von 250.000 Euro oder eine Ordnungshaft.

Die einstweilige Verfügung ist bereits am vergangenen Donnerstag ohne mündliche Anhörung von Uber ergangen. Als Klägerin ist die Taxi Deutschland Servicegesellschaft für Taxizentralen vor Gericht gezogen. Zuletzt war der Limousinenservice von Uber in einzelnen Städten in Deutschland, unter anderem in Berlin, verboten worden. Das Start-up aus San Francisco vermittelt über Smartphone-Apps Fahrer und Privatpersonen für die Beförderung und ist vor allem der traditionellen Taxi-Branche ein Dorn im Auge

Zwischenstand, Zukunftsgespräch und Zeugenaussage

Die internationalen Geldgeber Griechenlands lassen sich von heute an über den aktuellen Stand der griechischen Sparanstrengungen informieren. In dreitägigen Gesprächen in Paris will Griechenland der Troika aus EU, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) seine Fortschritte darlegen.

Kanzlerin Angela Merkel lädt indes zum “Zukunftsgespräch”. Zum fünften Mal treffen sich Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften am Dienstag mit Merkel und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel zum Gedankenaustausch. Im Gästehaus der Bundesregierung in Meseberg wollen Merkel und Gabriel über Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung sprechen.

Weit weniger angenehm dürfte der heutige Termin von Thomas Middelhoff werden. Der Untreue-Prozess gegen den Ex-Arcandor-Chef wird mit einer Zeugenaussage von Roland Berger fortgesetzt. Der Auftritt des Unternehmensberaters ist pikant, denn erst kürzlich hatte er Middelhoff gezwungen, vor einem Gerichtsvollzieher Auskunft über seine Vermögensverhältnisse zu geben.

Japanische Börse im Plus

Der japanische Aktienmarkt hat zum Start in den Dienstaghandel von Kursverlusten des Yen profitiert. Diese gaben insbesondere Exportwerten Auftrieb und verhalfen dem Nikkei-Index zu einem zwischenzeitlichen Plus von 1,3 Prozent. Auch der breiter gefasste Topix-Index legte 1,1 Prozent zu. Unter den Einzelwerten standen insbesondere Unternehmen im Blick, die stark von ihren Ausfuhren abhängen. Toyota Motor zogen 1,3 Prozent an, Toshiba 1,5 Prozent.

In den USA öffnen die Börsen nach dem montäglichen Feiertag wieder. Der Blick der Anleger wird sich dabei auf Daten vom US-Immobilienmarkt sowie auf den Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe richten.

OnVista/dpa-AFX
Foto: 360b/shutterstock.com

Meistgelesene Artikel