Nach Milliardenangebot für SolarCity: Tesla-Aktie bricht ein

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Tesla bietet Milliarden für die Solarfirma SolarCity. Den Aktionären gefällt das gar nicht. Die Papiere starten mit einem dicken Minus in den Handel.

Ein milliardenschweres Angebot für die Solarfirma SolarCity verschreckt die Aktionäre des Elektroautobauers Tesla. Die Papiere des Konzerns verlieren zum Handelsstart an der Wall Street am Mittwoch rund 9 Prozent und fielen auf knapp 200 US-Dollar. Vorbörslich hatte die Tesla-Aktie sogar mit rund zwölf Prozent im Minus gelegen.

Tesla hatte am Dienstag nach US-Börsenschluss mitgeteilt, eine Offerte zwischen 26,50 und 28,50 Dollar pro SolarCity-Aktie abgegeben zu haben. Daraus würde sich ein Kaufpreis von ungefähr 2,6 bis 2,8 Milliarden Dollar (2,5 Mrd Euro) ergeben. Das entspricht laut Tesla einem Aufschlag von 21 bis 30 Prozent auf den Schlusskurs von Montag.

Mit der Übernahme des Solarmodul-Hersteller SolarCity möchte Tesla künftig Elektroautos, Stromspeicher und Solaranlagen aus einer Hand anbieten. Aktionäre waren jedoch skeptisch, ob sich dies auszahlen wird. Tesla will für SolarCity in eigenen Aktien bezahlen.

Die Transaktion würde die Anteile der Tesla-Aktionäre verwässern, den Barmittelfluss verschlechtern und die Schuldenlast erhöhen, monierte Experte Lawler. Dies alles seien Bedrohungen für das langfristige Überleben des Unternehmens, das sich gerade an einer schnellen Expansion in den Massenmarkt versuche.

Ein weiterer Börsianer mahnte an, dass das Tesla-Management infolge der angestrebten Transaktion vom eigenen Geschäft und den damit verbundenen Herausforderungen abgelenkt werden könnte.

Nach dem Kursrutsch zur Wochenmitte summiert sich das Minus der Tesla-Aktien – eigentlich über Jahre ein hochgehandelter Liebling der Wall Street – trotz großer Euphorie um das Mittelklasse-Stromer “Model 3″ im bisherigen Jahresverlauf nun auf 15 Prozent

SolarCity kündigte indes in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC an, das Angebot sorgfältig prüfen zu wollen. Angesichts der engen Verflechtungen der Unternehmen wäre es überraschend, wenn der Deal nicht zustandekäme. Mit seiner über 20-prozentigen Beteiligung an SolarCity hat Musk, der auch Vorsitzender des Verwaltungsrats ist und seine Cousins bei der Gründung der Firma unterstützte, enge Vertraute und großen Einfluss bei der umworbenen Gesellschaft.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Hadrian/shutterstock.com

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