Neue Anleger-Zuversicht trägt nicht weit – Amazon und BASF enttäuschen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Tatsächlich geschafft: Der Dax übersprang am Donnerstag die 9000 Punkte. Zum Wochenausklang dürfte der Leitindex aber zunächst wieder unter Druck geraten. Enttäuschende Zahlen kamen auch von BASF und Amazon.

Plötzlich überwiegt wieder Zuversicht. Nach einer wilden Fahrt sprang der zuletzt arg gebeutelte Dax am Donnerstag wieder über die 9000-Punkte-Marke. Erfreuliche Konjunkturdaten aus Europa und den USA hatten dem deutschen Aktienmarkt Auftrieb verliehen.

Der gestiegene Optimismus in puncto Wirtschaftswachstum verlieh auch dem US-Aktienmarkt Rückenwind. Der Dow Jones Industrial gewann am Ende 1,32 Prozent auf 16.677,90 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 1,23 Prozent auf 1950,82 Zähler nach oben und der technologielastige Nasdaq 100 rückte um 1,59 Prozent auf 4012,27 Punkte vor.

Zum Wochenausklang dürfte der Dax zunächst jedoch einen Teil seiner jüngsten Kursgewinne wieder abgeben. Zumindest der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex am Morgen rund 0,40 Prozent tiefer. Im bisherigen Wochenverlauf ist der Dax bislang aber immerhin um 2,22 Prozent gestiegen. Im Fokus stehen am Morgen BASF mit ihrem Quartalsbericht, das GfK-Konsumklima und der Börsengang von TLG Immobilien.

Von gekappten Prognosen, höheren Verluste und steigenden Umsätzen

BASF startet mit einer Negativbotschaft in den Handelstag. Der Chemieriese hat wegen der sich eintrübenden Konjunktur seine mittelfristige Geschäftsprognose gekippt. Das Ziel, 2015 einen Umsatz von 80 Milliarden Euro und einen operativen Gewinn von 14 Milliarden Euro zu erwirtschaften, werde nach Unternehmensangaben nicht mehr erreicht.

Auch Amazon kommen keine guten Neuigkeiten. Der Online-Händler macht höhere Verluste als angenommen. Für das dritte Quartel meldete der Konzern ein Minus von unter dem Strich 437 Millionen Dollar. Amazon hatte Anleger zwar auf rote Zahlen vorbereitet, doch dass es so schlecht läuft, hatten wohl nur die wenigsten erwartet – zumal auch der Umsatz nicht so stark zulegte wie von Analysten erwartet. Die Aktie fiel nachbörslich um über zehn Prozent.

Deutlich besser lief es dagegen bei Microsoft. Dank einer starken Nachfrage nach Smartphones, Tablets und Cloud-Diensten steigerte der IT-Riese seinen Umsatz im vergangenen Quartal überraschend deutlich um 25 Prozent auf 23,2 Milliarden Dollar. An der Wall Street legten Microsoft-Aktien am Donnerstag im nachbörslichen Handel um rund drei Prozent zu.

Konjunkturentwicklung bleibt Thema

Für eine kleine Überraschung sorgten am Freitagmorgen auch das Forschungsunternehmen GfK. Trotz der internationalen Krisen hat sich die Laune der deutschen Verbraucher offenbar erstmals seit Juli wieder aufgehellt. Der von der GfK für November erhobene Indikator für das Konsumklima sei von 8,4 Punkten im Oktober auf 8,5 Zähler gestiegen. Ein kleiner Lichtblick, der jedoch am eher trüben Gesamtbild wenig ändern dürfte.

Die anhaltende Wirtschaftsflaute wird heute auch Thema auf dem EU-Gipfel in Brüssel sei. Der Staatenbund sei in einer sehr schwierigen wirtschaftlichen Lage, sagte der scheidende EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso. Hoffnungen ruhen nun auf dem 300 Milliarden Euro schwere Investitionsprogramm, das sein Nachfolgers Jean-Claude Juncker angekündigt hatte, über dessen Details aber kaum etwas bekannt ist.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Thorsten Frisch/shutterstock.com

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