Neue Sorgen lassen Dax einbrechen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Auftakt in den September ist misslungen. Nicht zuletzt schwache Konjunkturdaten drücken den Dax unter die Marke von 10.000 Punkten.

Erneut treibt die Furcht vor einem Schwächeln der Weltwirtschaft die Anleger am deutschen Aktienmarkt um. Nachdem der Dax sich in der Vorwoche noch gegen heftige Turbulenzen behaupten konnte, rutscht er zum Start in den September deutlich ab. Rund 3 Prozent verlor der deutsche Leitindex am Dienstagvormittag und fiel damit unter die Marke von 10.000 Punkten.

Mit dem neuerlichen Kursverfall knüpfte der Dax nahtlos an einen sehr schwachen August an, in dem er den stärksten Monatsverlust seit 2011 hinnehmen musste. Der MDax als Index mittelgroßer Werte sank am Dienstag um 2,7 Prozent auf 19.150 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax büßte über 3 Prozent auf 1650 Punkte ein. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 fiel ebenfalls um rund 3 Prozent.

Börsen in Asien im Minus

Analysten machten enttäuschende Konjunkturdaten aus China für den neuerlichen Kursrutsch verantwortlich. Dort ist die Industrieproduktion im August abermals zurückgegangen und hat damit die Furcht vor einer immer stärker abflauenden Konjunktur genährt. Auch der Dienstleistungssektor, der zuletzt noch für Hoffnung gesorgt hatte, verlor an Schwung. “Das ist sehr beunruhigend, schließlich sind die Bemühungen der chinesischen Zentralbank, die Wirtschaft anzukurbeln, schon sehr groß”, sagt Craig Erlam, Analyst beim Brokerhaus Oanda.

Die beunruhigend schwachen Wirtschaftsdaten haben am Dienstag zu deutlichen Verlusten an den asiatischen Börsen geführt. Der japanische Nikkei-Index schloss mit einem kräftigen Abschlag von 3,8 Prozent auf 18.166 Punkte. In China büßte der wichtige Shanghai Composite Index zuletzt gut 2 Prozent ein, während der technologielastige Shenzhen Composite sogar um mehr als 4 Prozent abrutschte. Damit setzt sich die Talfahrt der chinesischen Festland-Börsen fort.

IWF beurteilt Lage schlechter

Auch der Internationalen Währungsfonds hat für Anleger keine guten Nachrichten parat. Die Weltwirtschaft wächst nach Prognose des IWF in diesem Jahr langsamer als noch vor wenigen Wochen erwartet. “Wir gehen davon aus, dass das globale Wachstum moderat bleibt und voraussichtlich geringer ausfällt als im Juli prognostiziert”, sagte IWF-Chefin Christina Lagarde. Damals hat der IWF ein Plus von 3,3 Prozent vorausgesagt. 2014 waren es 3,4 Prozent.

Zur Konjunkturabkühlung in China sagte Lagarde, dass der Übergang zu einer marktbasierten Wirtschaft und der Abbau der in den vergangenen Jahren aufgebauten Risiken sei komplex und könnte auch “ein wenig holprig” verlaufen könne. “Die Behörden haben aber die politischen Werkzeuge und auch die finanziellen Puffer, um diesen Übergang zu bewerkstelligen.”

OnVista/dpa-AFX/Reuters

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