Neue US-Vorschriften belasten Aktie von Fresenius Medical Care massiv

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Gewinne der Jahresendrally sind verpufft: Aktien des Medizinkonzerns FMC brechen wegen neuer Vorschriften im US-Gesundheitswesen ein.

Mögliche neue Abrechnungsmodalitäten im US-Gesundheitswesen haben die Aktien des Dialysespezialisten Fresenius Medical Care (FMC) erheblich belastet. Mit einem Minus von zeitweise über 7 Prozent waren die Papiere der mit Abstand schwächste Title im Dax. Zuletzt notierten die Papiere noch rund 6 Prozent in der Verlustzone bei knapp unter 76 Euro. Der deutsche Leitindex gab zeitgleich um ein halbes Prozent nach. Auch die Titel des Mutterkonzerns Fresenius verloren mit rund dreieinhalb Prozent deutlich an Wert.

Sollte eine Verordnung der Gesundheitsbehörde CMS tatsächlich am 13. Januar in Kraft treten, hätte dies “erheblich nachteilige Auswirkungen auf unser Geschäft”, teilte FMC am Wochenende mit. Dabei gehe es um staatliche Unterstützungsprogramme, die helfen, Krankenkassenbeiträge für Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz (ESRD) zu finanzieren.

Die neue Verordnung könnte laut FMC zur Beendigung dieser Beitragsunterstützung für bis zu 2000 Dialyse-Patienten führen. Diese Zahl liege deutlich höher als die ursprüngliche Erwartung von 700 Patienten, kommentierte Citigroup-Analyst Patrick Wood und senkte seine Gewinnschätzungen sowie das Kursziel für die FMC-Anteile von 98 auf 92 Euro.

Gewinne seit Jahresendrally wieder weg

Damit liegt sein Kursziel für FMC aber immer noch klar über dem gegenwärtigen Kurs von 75,50 Euro. Wood empfiehlt denn auch die Aktien weiter zum Kauf. Er rechnet mit guten Geschäftszahlen für das Schlussquartal 2016 und mit einem neuen Kostensenkungsprogramm.

Gleichwohl haben die FMC-Titel mit ihrem aktuellen Minus ihre im Zuge der Dezember-Kursrally eingefahrenen Kursgewinne wieder nahezu komplett abgegeben. Gemessen an ihrem gleich zu Jahresbeginn 2017 erreichten Höchststand seit dem vergangenen August haben sie nun rund 8 Prozent eingebüßt.

Commerzbank-Analyst Oliver Metzger wertete die mögliche Streichung der Beitragsunterstützung für Dialysepatienten und die von FMC eingereichte Klage ebenfalls negativ. Das gegenwärtige Erstattungssystem für Dialysepatienten sei dadurch gefährdet. Umsatz und Gewinn von FMC in Nordamerika könnten darunter leiden. Mit seinem unveränderten Kursziel von lediglich 80 Euro beurteilt Metzger auch die weiteren Kurschancen von FMC deutlich skeptischer als sein Kollege von der Citigroup.

OnVista/dpa-AFX
Foto: Fresenius Medical Care

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