Nicht planlos sparen, sondern mit Sparplan investieren!

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo, Leute! Habt Ihr das gelesen vom amerikanischen Fonds Voya Corporate Leaders Trust? Der hält seit 80 Jahren (!) die gleichen Aktien und läuft wirklich super, schlägt die großen Indizes und liefert geile Renditen. Also „Buy-and-hold-Strategie“. Ich hab mir daraufhin mal den ältesten deutschen Aktienfonds zur Brust genommen. Es ist der „Fondak“ (Aktie kommt also schon im Namen vor) aus dem Jahr 1950 - da waren die meisten von Euch wahrscheinlich noch nicht einmal in der Planung (und ich lag in den Windeln). Planung ist das Stichwort, bloß in einem anderen Sinn: Die meisten Bundesbürger sparen bekanntlich total planlos. Sie haben keinen Plan, wie man auch in Null-Zinszeiten mit ziemlicher Sicherheit sein Geld langfristig vermehren kann.

Ok, guck ich im Historischen Anlagerechner des Mega-Vermögensverwalters Allianz Global Investors nach, die betreuen nämlich den Fonds. Ich will folgendes wissen: Hätte ich seit Beginn bis heute monatlich 50 Euro in Fondak-Anteile investiert und nie nix verkauft - was glaubt Ihr, meine Freunde, hätte ich heute als Vermögen??? Sagenhaft, irre: Ich wäre zweifacher Millionäre, denn mein Kapital würde 2,06 Millionen Euro betragen, die Summe meiner Einzahlungen wäre nur 38.550 Euro. Wertzuwachs: 5.250,0 Prozent. Nun werden manch von Euch vielleicht rummotzen, wer spart schon für 65 Jahre. Außerdem hatte man damals anderes im Kopf als die Altersvorsorge. Und die Wenigsten konnten es sich im Wiederaufbau der Nachkriegsjahre leisten, umgerechnet 50 Euro monatlich auf die hohe Kante zu legen.

Einverstanden. Also nehmen wir 35 Jahre - von 1980 bis heute. Dann wären aus 50 Euro monatlich (insgesamt eingezahlt 21.050 Euro) inzwischen satte 127.700 Euro geworden. Und wem das immer noch zu lang ist: Von 2.000 bis jetzt hätte ich gut 9.000 Euro eingezahlt und könnte mich nach diesen 15 Jahren über knapp 16.400 Euro freuen. Soweit die nackten Zahlen. Mir geht’s heute nur darum zu belegen, wie geil Sparpläne sind. Und der älteste deutsche Fonds ist nicht einmal ein Performance-Brüller, sondern ein schweres Standardprodukt. Ihr könnte ja andere Fonds, ETFs oder eine selbst getroffene Aktienauswahl nehmen - Hauptsache, es wird langfristig und regelmäßig (= planmäßig) in einen Sparplan mit Aktien investiert. Der Wertzuwachs ist programmiert, Hochs und Tiefs der Börsenkurse brauchen Euch nicht zu interessieren. 8 bis 9 Prozent Zuwachs durchschnittlich sind dann pro Jahr drin! Hey, wo sonst kriegt Ihr sowas?

Ach ja, gestern war „Weltfrauentag“. Die kürzlich gegründete „Fondsfrauen GmbH“ appelliert aus diesem Anlass: „Cherchez la femme! Auch im Asset Management!“  Momentan sind noch wenige von Frauen betreute Produkte oder geführten Unternehmen im Markt zu finden. Seltsam, denn es heißt doch die Börse, die Aktie, die Anleihe, also überall das weibliche Geschlecht.  Nach Erhebung der Fondsfrauen sind aber nur 8 Prozent der Fondsmanager in Deutschland weiblich. Das soll sich gewaltig ändern, diese Quote soll innerhalb der nächsten fünf Jahre auf 30 Prozent steigen. Eigentlich ‘ne gute Idee, dass die mehrheitlich enttäuschenden Fondsmänner mehr Konkurrenz kriegen - vielleicht liefern sie dann endlich.

boersenfuchs@onvista.de

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