Nichts ist unmöglich

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Nach Mario Draghi ist vor Janet Yellen - stellt Euch auf weitere endlose Diskussionen in der Fachwelt und den Medien über die Geldpolitik ein (Ihr kennt das ja aus dem vergangenen Jahr). Inzwischen wird heftiger mit Kritik in Richtung EZB geschossen. Und an den Devisen- und Kapitalmärkten fangen einige an zu flattern, unsere Währungshüter könnten morgen vielleicht enttäuschen. Dramatisch macht es Sparkassen-Präsident Fahrenschon, der die Europäische Zentralbank vor einer weiteren Zinssenkung warnt. Die EZB müsse vielmehr eine Kehrtwende vollziehen: „In der Sackgasse muss man den Mut haben umzudrehen, weiter Vollgas führt zur Katastrophe.” Was passiert morgen also?

Ich komme wieder mal auf „Nichts ist unmöglich“ zurück, den alten Toyota-Slogan, der übrigens vor exakt drei Jahren klar an der Spitze des Firmen-Sprüche-Rankings in Deutschland stand. Nichts ist unmöglich gilt bekanntlich ja für alles Mögliche - Chinas Wirtschaft, die Weltkonjunktur, Europas Zukunft, usw. Sorry, was Besseres kann man in diesen Tagen nicht ernsthaft sagen.

Warnungen von verschiedenen Seiten lese ich auch in Richtung Rohstoff-Anleger, die nicht zu früh frohlocken sollten. So sagen beispielsweise die „Goldmänner“ voraus, dass die Rally bei Eisenerz, Gold und anderen Rohstoffen zu Ende gehen wird und prognostiziert einen Rückgang der Kupfer- und Aluminiumpreise in den nächsten zwölf Monaten um bis zu 20 Prozent. Jeder weitere Anstieg der Rohstoffnotierungen werde dazu führen, dass mehr Angebot auf den Markt komme, wodurch Preisanstiege kaum nachhaltig sein könnten, schreiben die Goldman-Sachs-Analysten in einer Studie. Die Bank bekräftigt ihren pessimistischen Goldausblick, erklärt den Anstieg bei Eisenerz für vorübergehend und bestätigt ihre Prognose, dass der Ölpreis zwischen 20 und 40 US-Dollar je Barrel schwanken wird. Goldman ist zwar sehr mächtig, aber nicht die Welt. Nur, wer Gold schon im Namen trägt, sollte es eigentlich wissen - oder?

Wir sollten jedenfalls trotz der jüngsten Erholungstendenzen auch auf Enttäuschungen bei den Börsenkursen vorbereitet sein.

Good news: Es gibt auch noch steigende Kurse! Angela Merkel hat in einer Umfrage trotz des Streits über den Kurs in der Flüchtlingskrise ihre Zustimmungswerte auf ein Rekordhoch in diesem Jahr gesteigert. In der vorhin veröffentlichten Forsa-Erhebung im Auftrag von Stern und RTL gewann Mutti bei der Frage nach der Kanzlerpräferenz 2 Prozentpunkte gegenüber der Vorwoche hinzu und kommt auf 50 Prozent, den bislang höchsten Wert 2016. Ist das nix?

Egal, wo Ihr politisch steht, das ist jedenfalls viel besser und beruhigender als das Bild, das die Amis gerade in ihrem Vorwahlkampf abgeben. Ich höre von meinen Kollegen hinter dem großen Teich, dass selbst an der Wall Street die Sorgen wegen der Erfolge des Politkomikers Donald Trump wachsen. Wenn man es nur politisch sehen will, ist auch das - trotz des ärgerlichen Rechtsrucks bei uns - ein Pluspunkt für deutsche Aktien („Home Bias“).

Post an den Börsenfuchs: boersenfuchs@onvista.de

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