Nochmal frisches Futter für Bullen

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Irgendwo in einem Wirtschaftsteil habe ich am Wochenende gelesen, der Euro sei so was wie eine Bedrohung für unsere Aktienkurse. Und gerade deutschen Anlegern könne das nicht gleichgültig sein. Denn diese Entwicklung habe unmittelbare Auswirkungen auf ihr Depot: Der stärkere Euro schwäche die Aussichten für europäische und insbesondere für deutsche Aktien, womit Anleger hierzulande üblicherweise einen Großteil ihres Portfolios bestücken. Ein höherer Eurokurs erschwere nämlich den exportstarken Dax-Konzernen das Geschäft. So ein Käse, meine Freunde! Bloß weil sich unsere Währung von der Abschwächung gegenüber dem Dollar wieder auf ein Niveau von 1,12 / 1,13 erholt hat, brechen unsere Ausfuhren doch nicht ein.

An anderer Stelle beschäftigen sich Analysten und Fachmedien mit den Aussichten für einen festeren Dollarkurs (nicht Euro!) angesichts der auseinander laufenden Zinspolitik von EZB und Fed. Dazu gibt es auch noch aktuelle Betrachtungen zum „globalen Abwertungswettlauf“ mit der Empfehlung, von Aktien besser auf Gold umzusteigen. Schenkt dem nicht zu viel Beachtung, meine Freunde, es gibt momentan wichtigere Faktoren. Außerdem sollte das Edelmetall nicht als Konkurrenz zu Dividendenwerten gelten, sondern parallel dazu als Versicherung gekauft werden.

Weil der Dax vorhin schon wieder die 10.000-er Marke überschritten hat, heute wieder mal ganz frisches Futter für die Aktien-Bullen (Bären brauchen hier also nicht mehr weiter zu lesen). Die Strategen der Deutschen Bank stellen jetzt die Frage: Kann es sein, dass die Börse die Wirkung der jüngsten EZB-Maßnahmen unterschätzt? Oder die von Infrastrukturinvestitionen, die einige Regierungen in den vergangenen Tagen angekündigt haben? Antwort der Banker: Ein wenig mehr Optimismus dürfte jedenfalls nicht schaden. Begründung: Dass es mit Prognosen so eine Sache ist, beweist gerade der Renminbi. Noch im Januar fürchteten die Märkte, seine Schwäche sei ein Symptom für den Zustand der chinesischen Wirtschaft. Und nun ist Chinas Währung in US-Dollar sogar mehr wert als zu Jahresbeginn, weil sich herausgestellt hat, dass nicht nur ängstliche Ausländer Kapital abgezogen haben, sondern vor allem Chinesen selbst, um Dollarkredite vorzeitig zu tilgen und in heimische Währung umzuschulden. Die Angst vor Chinas Schwäche war also übertrieben, die Erwartung eines stärkeren US-Dollars schon eher der Grund für den Kapitalabzug. Na also.

Dem setzt eine prominente Adresse aus „Brexit“-Country in ihrem aktuellen Ausblick noch eins drauf: Derzeit ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass die Weltwirtschaft in eine Rezession rutscht und Bankpleiten eine Kreditklemme auslösen. Zu dieser Einschätzung kommen die Experten des britischen Vermögensverwalters Legal & General Investment Management (LGIM). Sie raten daher Investoren, sich bei ihren Anlageentscheidung nicht von der Krisenstimmung an den Märkten und der Furcht vor weiteren starken Kurseinbrüchen an den Aktienmärkten anstecken zu lassen. Sie sprechen vielmehr von einem „enormen Erholungspotenzial“. Wenn Ihr das auch so seht, wisst Ihr, was zu tun ist. Viel Erfolg!

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