Öfter mal was Neues

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo, Leute! Vergessen wir mal für ein paar Minuten Grexit und China, denn die Musik spielt auch woanders - nur keiner hört hin. Also, was glaubt Ihr, ist der Top-Aktienmarkt der letzten 20 Jahre gewesen? Dänemark! Echt überraschend, was die Hamburger Sutor Bank ausgerechnet hat. Man sollte also nicht nur nach East oder West looken, sondern eben auch den Norden im Auge behalten. Die Privatbankiers haben sich die 18 wichtigsten Märkte weltweit angesehen. Und dabei kam heraus, dass dänische Aktien dem Anleger durchschnittlich satte 12,6 Prozent pro Jahr gebracht hätten. Wer über Indexfonds in alle 18 Märkte investiert hätte - Stichwort breite Streuung von Chancen und Risiken -, wäre auf eine Rendite von 7,8 Prozent pro Jahr gekommen. Anleger, was willst Du mehr! Interessant auch: Gewinner Dänemark stand in der jährlichen Tabelle kein einziges Mal auf Platz 1. Wenn man sich die 20-Jahres-Tabelle der Hanseaten genauer anschaut, wird man erkennen, dass ältere Untersuchungen in die Tonne gehören, wonach die Korrelation der Weltaktienmärkte extrem hoch sei - also der Gleichlauf der Kurse rund um den Globus. Streuung nach Ländern lohnt sich doch!

Der uralte Werbeslogan „Öfter mal was Neues!“, der sich überall einsetzen lässt (vom Lebensabschnittsgefährten bis zu den Klamotten), ist im Gegensatz zum Streuen bei der Geldanlage nicht unbedingt angesagt. Aber manche von Euch geben sich mit dem Erreichten nicht zufrieden und sehen sich - zu Recht! - gerne auch nach was Neuem um. Dafür gibt es aktuell auch genug Stoff. Ich denke hier nicht nur an die Börsenneulinge (man sollte sich stets für IPOs interessieren, ich betone: interessieren, nicht blind mitmachen). Aber geopolitisch tut sich ja einiges. Es gibt nicht nur Besorgnis erregende Krisen. Beispiele: Saudi-Arabien ist dabei, seinen Aktienmarkt für Ausländer zu öffnen. Die Iraner können es kaum abwarten, dass die Atom-Verhandlungen mit den Weltmächten endlich abgeschlossen werden, um in die Weltwirtschaft zurückzukehren. Dabei geht es um viiiel mehr als Erdöl! Die drei Börsen in Teheran (davon eine Rohstofförse) können in absehbarer Zeit ein in jeder Hinsicht heißes Parkett werden. Weiteres Beispiel ist die Öffnung Kubas. Die Indexbauer von Solactive haben soeben einen „Cuba-Focused Caribbean Index“ als Basiswert für Tracker-Zertifikate geschaffen. Dazu passend erinnern amerikanische Verwandte von mir daran, sich bei ETFs nicht immer nur für die „same old story“ zu interessieren, sondern auch moderne Konstruktionen (Basis Innovationsaktien, spezielle Hedgefund-Strategien usw.).

Noch’n Tip, der mein steigendes Faible für Immobilien unterstreicht: Guckt Euch mal die gerade herausgebrachte Studie der Postbank an, die untersucht, wo sich der Immobilienkauf langfristig auszahlt. Ich sag nur, von wegen Preisblasen, alles längst zu teuer! Nee, der Immobilienkauf zahlt sich langfristig fast überall aus: In etwa der Hälfte der 402 deutschen Kreise und Städte können Haus- oder Wohnungsbesitzer davon ausgehen, die eigene Immobilie später mit Gewinn verkaufen zu können. In einem weiteren Viertel finden Immobilieneigentümer gute Bedingungen für eine stabile Wertentwicklung. Im Vergleich der Städte mit den besten Zukunftschancen für Immobilien hat Hamburg weiter die Nase vorn, dicht gefolgt von München. Hinter den zwei Metropolen folgen Oldenburg, Stuttgart, Bonn und Ingolstadt. Berlin belegt nur den 26. Platz.

boersenfuchs@onvista.de

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