Ölpreise auf Erholungskurs

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Am Dienstag noch hatten die Ölpreise deutlich nachgegeben. Zur Wochenmitte geht es wieder aufwärts. Als Preistreiber erweisen sich die stockenden Verhandlungen mit dem Iran.

Die Ölpreise haben sich am Mittwoch etwas von ihren Vortagesverlusten erholt. Nordseeöl der Sorte Brent verteuerte sich um bis zu 1,5 Prozent auf 64,67 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Leichtöl der Sorte WTI kostete mit 58,95 Dollar 1,6 Prozent mehr. Am Tag zuvor hatten Kursgewinne beim US-Dollar und die Aussicht auf eine weitere Überversorgung die Preise belastet. So notierte der Kurs für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im am Dienstagabend 1,85 Dollar weniger als noch am Montag.

In den USA scheinen die Auswirkungen des Ölpreisverfalls auf die Schieferölindustrie nachzulassen. Nach Zahlen des Dienstleisters Baker Hughes wurde in der vergangenen Woche nur noch ein Bohrfeld geschlossen. Der seit 23 Wochen währende Rückgang der Förderaktivität scheine gestoppt zu sein, kommentierten die Analysten von der Commerzbank. “Dies dürfte dem von vielen Marktteilnehmern erwarteten Rückgang der US-Ölproduktion entgegenstehen.”

Stockende Iran-Verhandlungen

Händler sprachen nun zur Wochenmitte von einer leichten Gegenbewegung nach den jüngsten Preisrückgängen. Zudem ließen die offenbar stockenden Verhandlungen mit dem Iran die Preise zusätzlich steigen. Ein endgültiges Atomabkommen mit dem Ölexporteur wird einem französischen Diplomaten zufolge nicht wie angepeilt bis Ende Juni stehen. Zeitweise hatte das erwartete Ende der westlichen Sanktionen gegen den Iran den Ölpreis gedrückt, da dies das bestehende Überangebot an Öl vergrößern könnte.

Auch der etwas schwächere Dollar wirkte sich laut Händlern positiv aus. Die meisten Rohstoffe werden in der US-Währung abgerechnet und damit für Käufer aus anderen Währungsgebieten attraktiver, wenn der Dollar abwertet. Ein Händler zeigte sich dennoch zurückhaltend: “Fundamental bin ich nicht so optimistisch.” Brent dürfte wahrscheinlich bald unter die Marke von 60 Dollar rutschen.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
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