Ölpreisverfall zwingt Unternehmen zu drastischen Kürzungen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Seit dem Sommer hat sich der Ölpreis mehr als halbiert. Immer mehr Firmen reagieren auf den Preisverfall mit drastischen Maßnahmen, bauen tausende Jobs ab und fahren ihr Geschäft zurück.

Der Verfall der Ölpreise zwingt den Bergbaukonzern BHP Billiton zu einem radikalen Umbau seiner geschäftlichen Aktivitäten. Das australisch-britische Unternehmen will die Bohranlagen, die es auf dem US-Festland betreibt, bis Ende Juli von 26 auf 16 Anlagen abbauen. “Wir haben als Antwort auf die niedrigeren Preise schnell gehandelt”, sagte BHP-Chef Andrew Mackenzie.

Der Ölpreis hat sich seit Sommer mehr als halbiert. Einer der Hauptgründe dafür ist die starke Ausweitung der US-Produktion durch die ökonomisch umstrittene Fördermethode Fracking, bei der tief lagerndes Schiefergas und -öl mit Chemikalien gelöst wird. Die Opec hat bisher nicht mit einer Kürzung der Ölfördermenge auf den Preissturz reagiert. Vor allem die wichtigen Produzenten vom arabischen Golf wollen der US-Schieferöl-Industrie mit niedrigeren Preisen einen Schuss vor den Bug setzen.

Wegen der sinkenden Ölpreise wird das Fracking für die Förderindustrie immer weniger lukrativ. Schätzungen zufolge wird die Schieferöl-Förderung bei einem Preis von unter 60 bis 70 Dollar je Barrel unrentabel. Zuletzt waren die Ölpreise unter 50 US-Dollar je Barrel gefallen. Viele Unternehmen haben daher bereits ihre Investitionen zurückgefahren und streichen Arbeitsplätze.

Die Mitteilung von BHP Billiton folgte auf eine Ankündigung des großen amerikanischen Öldienstleisters Baker Hughes, 7000 Stellen zu kürzen. Das Unternehmen, das in diesem Jahr mit dem Wettbewerber Halliburton fusionieren will, geht davon aus, dass die US-Frackingindustrie deutlich schrumpfen wird. Erst am Freitag hatte Schlumberger, die größte Ölservicefirma in den USA, den Abbau von 9000 Jobs angekündigt.

OnVista/dpa-AFX
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