OnVista Daily 29.7.: Ukraine, Postbank, Quartalszahlen

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Die EU-Botschafter beraten in Brüssel über Wirtschaftssanktionen gegen Russland. In Karlsruhe urteilt der BGH über Mogelvorwürfe bei der Postbank-Übernahme durch die Deutsche Bank. Und in Bochum verhängt die Staatsanwaltschaft eine Millionen-Buße gegen die Schweizer Bank UBS.

Die Ukraine-Krise bleibt das entscheidende Thema am Dienstag. Gestern beschloss die EU weitere Einreiseverbote und Kontensperren, heute steht die nächste Stufe auf dem Programm: Wirtschaftssanktionen. Die EU will Russland mit den Maßnahmen zwingen, die Unterstützung für die Aufständischen in der Ostukraine aufzugeben. Russischen Banken soll der Zugang zum europäischen Kapitalmarkt erschwert werden. Auch ein Verbot künftiger Waffenexporte ist geplant.

Die deutsche Rüstungsindustrie hat bereits verlauten lassen, dass sie den Sanktionen entlassen entgegensieht. “Wir haben in Richtung Russland zurzeit ein Exportvolumen von circa 35 Milliarden Euro für die gesamte deutsche Wirtschaft. Da ist die deutsche Sicherheits- und Verteidigungsindustrie nur zu einem Promillebereich dabei, so dass wir von den geplanten Sanktionen nicht betroffen sind”, sagte der Hauptgeschäftsführer der deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV), Georg Wilhelm Adamowitsch.

Interessant wird heute aber nicht nur ein Blick nach Brüssel, sondern auch der nach Karlsruhe. Der Bundesgerichtshof entscheidet darüber, ob die Deutsche Bank bei der Übernahme der Postbank Kleinaktionären zu wenig für ihre Aktien bezahlt hat. Den Richtern liegt die Klage der Düsseldorfer Verlagsgesellschaft Effecten Spiegel vor, die 2010 als Postbank-Minderheitsaktionärin im Zuge der Übernahme 25 Euro pro Aktie bekommen hatte.

Überhaupt ist die Deutsche Bank am Dienstagmorgen sehr präsent. Das Geldinstitut hat bereits seine Geschäftszahlen für das zweite Quartal vorgelegt. Fazit: Die Talfahrt wurde gestoppt. Der Vorsteuergewinn stieg verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 16 Prozent auf 917 Millionen Euro. Zudem hat die milliardenschwere Kapitalerhöhung im Mai und Juni das Kapitalpuffer der Deutschen Bank deutlich gestärkt.

Für Schlagzeilen hat am Dienstag bereits eine weitere Bank gesorgt. Die Schweizer Großbank UBS hat einen Rechtsstreit in Deutschland beigelegt und damit eine weitere juristische Baustelle geschlossen. Die Staatsanwaltschaft Bochum habe das Verfahren im Zusammenhang mit der Beihilfe zur Steuerhinterziehung beigelegt – gegen die Zahlung eines Bußgelds von rund 300 Millionen Euro.

Neue Quartalszahlen gibt es zudem von Puma. Der angeschlagene Sportausrüster hat weniger Gewinnverluste gemacht als gedacht. Ist das schon eine gute Nachricht? Das müssen die Anleger beurteilen, auf die heute zudem zahlreiche weitere Geschäftsberichte aus den USA warten – darunter: Twitter und Pfizer.

onvista/dpa-afx/reuters
Foto: 360b/shutterstock.com

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