OnVista Daily 31.7.: Pleite, Verlust und Arbeitslosigkeit

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Argentinien steuert in die Staatspleite. Die portugiesische Großbank BES überrascht die Anleger mit hohem Verlust. Samsungs Mobilfunkgeschäft schwächelt. Und der Reigen der Geschäftsberichte erreicht am Donnerstag seinen Wochenhöhepunkt.

Argentinien steuert erneut in die Staatspleite. Die Verhandlungen im Schuldenstreit mit US-Hedgefonds sind gescheitert. “Unglücklicherweise konnte keine Einigung erzielt werden, und die Republik Argentinien steht vor dem Default (Zahlungsausfall)”, sagte der gerichtlich bestellte Schlichter in dem Streit, Daniel Pollack, nach mehrstündigen direkten Gesprächen der Konfliktparteien in New York.

Zuvor hatte bereits Standard & Poor’s Fakten geschaffen. Die US-Ratingagentur stufte die Kreditwürdigkeit Argentiniens schon vor dem Ende des Treffens auf “teilweisen Zahlungsausfall” herab. Argentiniens Wirtschaftsminister Kicillof wehrte sich gegen diese Einschätzung: “Das ist kein Default. Default ist, wenn einer nicht bezahlt. Und Argentinien hat gezahlt.” Die Hedgefonds seien nicht bereit gewesen, auf die Angebote der argentinischen Regierung einzugehen

BES mit Rekordverlust

Gar nicht gut sieht es für die portugiesische Großbank Banco Espirito Santo (BES) aus. Die Lage des angeschlagenen Geldinstituts ist noch schlimmer als befürchtet. BES hat im ersten Halbjahr einen Verlust von 3,6 Milliarden Euro eingefahren. Spekuliert worden war zuletzt noch über ein Minus von rund 3 Milliarden. Auch das wäre bereits eine Rekordsumme für den Bankensektor Portugals gewesen.

Das Problem ist zudem: Die Bank erfüllt nun nicht mehr die Mindestanforderungen für die Kapitalausstattung. BES-Chef Vitor Santo kündigte daher an, den Verkauf von Vermögensteilen zu prüfen. Auch sollen die Aktionäre eine Kapitalerhöhung abnicken. Anlegern dürfte diese Nachricht gar nicht gefallen. BES-Aktien hatten bereits in den vergangenen Wochen massiv an Wert eingebüßt.

Zahlreiche Geschäftszahlen

Wenig Grund zur Freude hat Samsung. Das langsamere Absatzwachstum bei Smartphones setzt dem Marktführer zu. Der Nettogewinn des südkoreanischen Technologie-Unternehmens schrumpfte im zweiten Quartal 2014 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 19,5 Prozent auf 6,3 Billionen Won (umgerechnet rund 4,6 Milliarden Euro). Der Umsatz ging um 8,9 Prozent auf 52,4 Billionen Won zurück.

Überhaupt ist die Liste der Unternehmen, die am Donnerstag ihre Quartalsergebnisse vorlegen, geradezu ellenlang – darunter etliche Dax-Schwergewichte: Siemens, Metro, Lufthansa, Continental, Fresenius, Volkswagen. Zahlen über Zahlen, nicht nur aus Deutschland, auch aus Großbritannien und den USA erwarten uns zahlreiche Geschäftsberichte.

Arbeitslosigkeit und Russland-Sanktionen

Am Donnerstag meldet sich zudem wieder die Bundesagentur für Arbeit mit den Arbeitslosenzahlen für Juli zu Wort. Große Überraschungen sind eher nicht zu erwarten. Volkswirte goßer Banken gehen davon aus, dass sich die Zahl der Arbeitslosen leicht um 60.000 erhöhen wird. Im Juni waren in Deutschland nach offiziellen Angaben 2,833 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet.

Ein anderes Thema, das uns schon seit Tagen beschäftigt, wird heute wohl seinen vorläufigen Abschluss finden. Die 28 Regierungen der Europäischen Union wollen am Donnerstagmittag offiziell die geplanten Wirtschaftssanktionen gegen Russland beschließen. Dies geschieht in einem schriftlichen Verfahren. Klingt nach einem reinen Formalakt.

onvista/dpa-afx
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