Opec erwartet schwächste Öl-Nachfrage seit 2003

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Ölpreise sind seit Monaten auf Talfahrt. Eine Trendwende scheint nicht in Sicht. Für das kommende Jahr erwartet die Opec sogar die schwächste Nachfrage nach ihrem Öl seit 2003.

Öl wird immer billiger, seit dem Jahreshoch im Sommer sind die Kurse um 40 Prozent eingebrochen. Eine Trendwende scheint nicht in Sicht. Auch im kommenden Jahr dürfte sich am Weltmarkt für Rohöl die Lage kaum ändern. Zu dieser Einschätzung kommt die Organisation erdölexportierender Länder (Opec).

Wegen der Fracking-Fördermethode in den USA und einem weltweit sinkenden Ölverbrauch rechnet das Kartell 2015 mit der schwächsten Nachfrage nach Opec-Öl seit zwölf Jahren. Im Schnitt dürften nur noch 28,92 Millionen Barrel pro Tag nachgefragt werden, heißt es im Monatsbericht der Opec.

Sollte die Opec ihre Fördermenge nicht kürzen, wirddas Angebot an Opec-Öl im kommenden Jahr vorrausichtlich deutlich über der Nachfrage liegen. Bei der letzten Opec-Konferenz Ende November hatte das Kartell das Förderziel unverändert bei 30 Millionen Barrel pro Tag belassen. Die tatsächliche Fördermenge der zwölf Mitgliedsstaaten dürfte sogar leicht darüber liegen. Experten schätzen, dass im November 30,05 Millionen Barrel pro Tag durch die Opec-Staaten gefördert wurden.

Kurs auf Fünf-Jahrestief

Die Ölpreise haben am Mittwoch ihre Talfahrt fortgesetzt und bewegen sich mittlerweile auf einem Fünf-Jahrestief. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete zuletzt rund 66 US-Dollar und damit etwa 1 Prozent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI fiel ebenfalls.

Experten der Commerzbank begründeten den aktuellen Preisrückgang mit einer Prognosesenkung der US-Energiebehörde (EIA), die für das kommende Jahr von einem niedrigeren Anstieg des weltweiten Ölverbrauchs ausgeht als bisher.

Die Mitgliedsstaaten der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) haben bisher nicht mit einer Produktionskürzung auf den Preisverfall reagiert. Zuletzt hatten Saudi-Arabien und der Irak ihre Preise gesenkt, um ihre Marktanteile auf dem Weltmarkt zu verteidigen. “Es lässt sich kaum abschätzen, wo der Boden für den Ölpreis ist,” kommentierten die Experten.

OnVista/dpa-AFX
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