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dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Brücken, Straßen, Stromnetze: Deutschland muss schneller modernisieren Darmstadt (ots) - Deutschlands Wertschöpfung aus baulichen Vermögenswerten sinkt

- In die Jahre gekommene Infrastruktur verliert schneller an Wert als neu gebaut wird - Allein 12.000 Brückenabschnitte warten bundesweit auf Erneuerung oder Sanierung

Deutschland kommt im internationalen Vergleich mit der Modernisierung seiner Infrastruktur nicht schnell genug voran. Die Wertschöpfung aus baulichen Vermögenswerten für Deutschland sei in den vergangenen zehn Jahren deutlich zurückgegangen, teilte das führende globale Planungs- und Beratungsunternehmen für Natural and Built Assets, Arcadis, am 19. Januar 2017 in Darmstadt mit. Das ergab die Auswertung des Global Built Asset Performance Index (GBAPI) von Arcadis, der die Wertschöpfung aus baulichen Vermögenswerten in 36 Ländern vergleicht.*

Gut ein Viertel des deutschen Bruttoinlandsproduktes (BIP) wurde dem GBAPI zufolge 2016 durch die Wertschöpfung aus Gebäuden und Infrastruktur erzielt. Im Vergleich zur gleichen Messung im Jahr 2014 ist die Wertschöpfung zwar um drei Prozent gestiegen. Doch der Anteil baulicher Vermögenswerte am BIP ist in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Lag dieser Anteil 2016 und 2014 bei 26,5 Prozent, betrug er vor zehn Jahren noch zirka 30 Prozent. "Im internationalen Vergleich ist die Effizienz von baulichen Vermögenswerten in Deutschland heute deutlich zu niedrig", sagte Dr. Manoj Gupte, Mitglied des Managements der Region Europa Central von Arcadis.

Mehr Innovation und Fachpersonal für Bauvorhaben nötig

Im europäischen Vergleich ist Deutschland mit einer Wertschöpfung von einer Billion US-Dollar (USD) aus baulichen Vermögenswerten derzeit aber noch führend. Auf Platz zwei folgt die Türkei mit 807 Milliarden USD und auf Platz drei Frankreich mit 794 Milliarden USD. "Deutschland hat immer noch eine solide Basis, aber unsere Infrastruktur ist in die Jahre gekommen", betonte Gupte. "Insbesondere in Westdeutschland stehen Autobahnen, Fernstraßen und Energienetze am Ende ihrer Lebenszyklen oder müssen erweitert werden." Allein 12.000 Brückenabschnitte bundesweit mit insgesamt 3,8 Millionen Quadratmetern müssten saniert werden.

Das Tempo der Modernisierung bestehender Infrastrukturen sei gleichzeitig nicht hoch genug: "Selbst im 'alten' Europa sieht man in den Ländern Frankreich und Spanien ein schnelleres Wachstum der Wertschöpfung aus baulichen Vermögenswerten als in Deutschland", sagte Gupte. Zu komplexe Prozessstrukturen, zu geringer Fokus auf Innovationen und fehlendes Fachpersonal bremsten viele Bauvorhaben aus.

"Wir brauchen einen Paradigmenwechsel in den Ausschreibungsverfahren, ein zielgerichtetes Stakeholder Management und mehr gut ausgebildetes Fachpersonal, um langfristig den Investitionsstau abzubauen", sagte der Experte.

Globaler BIP: Schwellenländer erzielen gute Renditen

Vom globalen BIP wurden 2016 geschätzte 40 Prozent von baulichen Vermögenswerten generiert. Gegenüber 2014 war das eine Steigerung um ein Prozent. Das entspricht einem Anstieg um drei Billionen USD in den vergangenen zwei Jahren. Schwellenländer wie z.B. Mexiko (63,6 Prozent des BIP aus baulichen Vermögenswerten), die Philippinen (59,4 Prozent und die Türkei (56,1 Prozent) sind diejenigen, deren BIP am meisten von baulichen Vermögenswerten abhängt. Die Schweiz (20,3 Prozent), Russland (22,1 Prozent) und Südkorea (24 Prozent) sind am wenigsten von baulichen Vermögenswerten abhängig.

Der Index belegt, dass sowohl Regierungen als auch der private Sektor weltweit weiterhin in Gebäude und Infrastruktur investieren, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Es wird deutlich, dass viele Schwellenländer gute Renditen aus ihrer neuen Infrastruktur erzielen, wohingegen entwickelte Länder eine Abschwächung in dieser Hinsicht verzeichnen. Die wichtigsten Gründe dafür sind, dass sich die Volkswirtschaften der entwickelten Länder in Richtung Dienstleistungsbranche diversifizieren und ihre Infrastrukturen in die Jahre kommen. Sowohl die Schwellenländer als auch die entwickelten Staaten sollten Arcadis zufolge ein besseres Verständnis dafür bekommen, wie bauliche Vermögenswerte mehr Wachstum in ihren Volkswirtschaften erzeugen können. Dies gilt insbesondere in einer Welt mit Finanzierungsproblemen. Die Notwendigkeit von baulichen Vermögenswerten, die langfristig bestehen können und sich langfristig bewähren, ist von zentraler Bedeutung.

* Der in Zusammenarbeit mit dem CEBR (Centre for Economics and Business Research) entwickelte Global Built Asset Performance Index untersucht die Wertschöpfung, welche durch Gebäude, Infrastruktur und andere Anlagegegenstände - wie Häuser, Schulen, Straßen, Flughäfen, Kraftwerke, Einkaufszentren, Häfen und alle sonstigen Anlagegegenstände - in 36 Ländern generiert wird. Diese 36 Länder stellen zusammen 78% des weltweiten BIP dar.

Zum Download des vollständigen Berichts: www.arcadis.com/GBAPI2016

Arcadis ist das führende globale Planungs- und Beratungsunternehmen für "Natural and Built Assets". In Zusammenarbeit mit unseren Kunden erzielen wir durch die Anwendung unserer profunden Marktkenntnisse sowie kollektiver Planungs-, Beratungs-, Ingenieur-, Projekt- und Managementleistungen herausragende und nachhaltige Ergebnisse während des gesamten Lebenszyklus natürlicher Schutzgüter und baulicher Vermögenswerte unserer Kunden. Mit unseren 27.000 Mitarbeitern in mehr als 70 Ländern erwirtschaften wir einen Umsatz von 3,4 Milliarden Euro. Wir unterstützen UN-Habitat, das Zentrum der Vereinten Nationen für menschliche Siedlungen, mit Wissen und Know-how, um die Lebensqualität in schnell wachsenden Städten auf der ganzen Welt zu verbessern. Arcadis. Improving quality of life.

Das "Centre for Economics and Business Research" (Zentrum für Wirtschaft und Wirtschaftsforschung- CEBR) ist eine unabhängige Beratungseinrichtung, die für gute Beratung im Geschäfts- und Unternehmensbereich bekannt ist, welche auf gründlichen und fachlich qualifizierten Untersuchungen und Nachforschungen basiert. Seit 1992 ist das CEBR führend im Bereich von Untersuchungen, die im geschäftlichen und öffentlichen Interesse liegen. Die Beratungseinrichtung liefert Analysen, Vorhersagen und Ratschläge an große multinationale Unternehmen, Finanzinstitute, Ministerien, Behörden und Handelsinstitutionen. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.cebr.com

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