Privatbanken bauen Einlagensicherung um

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Deutschlands Privatbanken wollen die Einlagensicherung einschränken. Nur noch Privatkunden sollen vollen Schutz genießen. Man wolle „die Kräfte bündeln“.

Die deutschen Privatbanken wollen im Fall ein Pleite künftig nur noch die Einlagen privater Kunden voll schützen. Bund, Länder und Kommunen sowie bestimmte Wertpapierfirmen sollen ab dem 1. Oktober nicht mehr aus dem Topf bedient werden, den die Institute zusätzlich zur gesetzlichen Einlagensicherung gefüllt haben. Über einen entsprechenden Reformvorschlag sollen die Vertreter der Institute bei ihrer Versammlung am 5. April entscheiden.

“Wir wollen jetzt die Kräfte bündeln und die Finanzkraft des Einlagensicherungsfonds für jene Kunden stärken, die tatsächlich Schutz bedürfen”, erklärte Hans-Walter Peters, Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken. “Für den privaten Kunden und Stiftungen ändert sich nichts, der volle Schutz bleibt ohne Einschränkungen erhalten.” In der Regel seien damit pro Kunde mindestens eine Million Euro Einlage pro Bank geschützt.

In Deutschland sind im Fall einer Bankenpleite Spareinlagen bis zu 100.000 Euro pro Kunde gesetzlich geschützt. Darüber hinaus sichern fast alle Kreditinstitute hierzulande Kundengelder freiwillig ab. Für private Banken greift der Einlagensicherungsfonds des BdB.

Der Fonds hatte in den vergangenen Jahren zwei besonders teure Rettungsaktionen für geschädigte Kunden organisiert. Mit Milliardensummen musste er sowohl für die Pleite der Deutschland-Tochter von Lehman Brothers 2008 einstehen als auch für die kleine Maple Bank, die vor einem Jahr über umstrittene Steuerdeals mit Aktien gestolpert war.

OnVista/dpa-AFX
Foto: Jorg Hackemann/shutterstock.com

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