Protektionismus-Angst setzt US-Dollar zu

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Der Dollar schwächelt auf breiter Front. Äußerungen des neuen US-Präsidenten Trump beunruhigen Händler. Der Euro klettert im Gegenzug auf den höchsten Stand seit Anfang Dezember.

Der Kurs des Euro steigt weiter. Am Montag profitierte die Gemeinschaftswährung von einer allgemeinen Schwäche des US-Dollars und erreichte am Morgen bei 1,0754 US-Dollar den höchsten Stand seit 8. Dezember. Gegen Mittag wurde der Euro wieder etwas tiefer bei 1,073 Dollar gehandelt. Seit der vergangenen Nacht ist der Kurs des Euro um fast einen halben Cent gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Freitagnachmittag auf 1,0632 Dollar festgesetzt.

Die amerikanische Währung stand am Morgen zu vielen anderen wichtigen Währungen unter Druck. Experten der Bank HSBC Trinkaus erklärten den schwächeren Dollar mit Aussagen des neuen US-Präsidenten Donald Trump im Rahmen seiner Amtseinführung. Trump hatte Signale für einen verstärkten Protektionismus geliefert.

Zum Yen verlor die US-Währung mehr als ein Prozent auf 113,30 Yen. Die Dollarschwäche belastete Exportwerte in Japan. An der Tokioter Börse schloss der Leitindex Nikkei 1,3 Prozent im Minus bei 18.891 Punkten. “Der Markt wird nervös, weil er befürchtet, dass der Welthandel schrumpfen wird”, sagte Experte Koichi Yoshikawa von der Großbank Standard Chartered.

Trump hatte am Freitag in seiner Antrittsrede seinen harten außen- und wirtschaftspolitischen Kurs bekräftigt und die Formel “Amerika zuerst” zur Leitlinie seiner Amtszeit erklärt. Am Sonntag kündigte er zudem an, bald das Freihandelsabkommen mit Mexiko und Kanada neu zu verhandeln.

OnVista/dpa-AF
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