Rosneft will TNK-BP übernehmen

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Die weltgrößte Ölfirma Rosneft will das zu Jahresanfang übernommene russisch-britische Joint-Venture TNK-BP komplett kaufen. Rosneft bietet für die fünf Prozent, die sich noch in den Händen von Minderheitsaktionären befinden, umgerechnet rund 1,1 Milliarden Euro, wie der Konzern am Montag nach langwierigen Verhandlungen mitteilte. Das ist mehr als die Aktien derzeit am Markt wert sind, entspricht aber nur rund der Hälfte dessen, was Rosneft für den Großteil an TNK-BP bezahlte.

Seit Monaten ringen die Parteien um den angemessenen Preis. Rosneft lehnte den Kauf der verbliebenen Anteile wiederholt ab und betonte, es bestehe keine Verpflichtung, die Minderheitsaktionäre auszuzahlen. Reuters hatte von Insidern erfahren, dass die Anleger knapp 2,1 Milliarden Euro für die fünf Prozent haben wollen - in Anlehnung an den Kaufpreis für den Großteil an TNK-BP. "Minderheitsaktionäre, die das Angebot annehmen, werden nur die Hälfte des Preises für ihre Aktien erhalten, die die Oligarchen und ausländischen Großaktionäre bekommen haben", konstatierten die Analysten von Sberbank CIP zu dem Angebot von Rosneft.

Im frühen Handel zogen die Aktien der mittlerweile in RN Holding umbenannten Sparte um gut fünf Prozent an auf 63,50 Rubel. Damit lagen sie noch unter dem Angebotspreis.

Der staatlich kontrollierte Rosneft-Konzern schloss die TNK-BP -Übernahme im Gesamtwert von rund 40 Milliarden Euro Ende März ab. Rosneft musste sich zur Finanzierung der Übernahme viel Geld leihen: Ende März belief sich der Schuldenberg auf 44 Milliarden Euro.

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