RWE: Sparkurs verschärft, die Aktie wankt

Boerse-Daily.de · Uhr

Normalerweise wirkt die Ankündigung, dass ein Unternehmen noch mehr sparen will, kurstreibend. Allerdings ist das abhängig davon, ob die Anleger den erwarteten Effekt oder die Gründe für eine Verschärfung des Sparkurses in den Vordergrund stellen. Bei RWE scheint momentan Letzteres der Fall zu sein, denn nach der Ankündigung, das Sparprogramm RWE Neo deutlich auszuweiten, gibt die Aktie am Morgen nach. Allerdings: Hier sehen wir ein Jammern auf hohem Niveau.

RWE hat durch die Probleme, die der Wandel hin zu erneuerbaren Energien und die nach Fukushima markanten Veränderungen im Atomkraftbereich für das Unternehmen nach sich zogen, seit 2008 einen langen Abstieg vollzogen. Seit gut einem Jahr jedoch sehen wir nun wieder einen Aufwärtstrend, der in der Spitze einen Anstieg um 50 Prozent gegenüber den Tiefs vom August 2013 bedeutete. Basis dieser Wende war die Ansicht, dass RWE mittlerweile genug Maßnahmen auf den Weg gebracht habe, um in der sich wandelnden Umgebung als Energieversorger bestehen zu können. Dass da die Notwendigkeit, das laufende Sparprogramm auszuweiten, irritiert, ist nachvollziehbar. Aber:  

Die grundsätzlich aufwärts gerichtete Tendenz der Aktie ist dadurch noch keineswegs beeinträchtigt. Dieser bewusst längerfristig gehaltene Chart auf Wochenbasis zeigt, dass RWE in einem weiterhin stabilen Aufwärtstrend verläuft und dabei die wichtige Chartzone 30,66/30,98 Euro überwunden hat, die aktuell noch durch die (in diesem langfristigen Chart nicht abgebildete) 20-Tage-Linie (aktuell bei 30,37 Euro) verstärkt wird. Solange diese Zone hält, wackelt der Trend nicht und die charttechnisch aufwärts gerichtete Perspektive lässt weiterhin eine gute Chance für Anläufe an die nächstliegenden Widerstände bei 32,98 Euro (das bisherige Jahreshoch aus dem Juli) und die aus dem Jahr 2012 stammenden Chartmarken zwischen 34,18 und 37,17 Euro offen.

Zur Sicherheit würde es sich anbieten, den Stoppkurs für laufende Long-Positionen jetzt von 28,00 auf 30,10 Euro auf Schlusskursbasis anzuheben, um direkt unterhalb der nächstliegenden Supportzone inklusive 20-Tage-Linie ein Sprungtuch aufzubauen. Doch erst, wenn auch der Unterstützungsbereich 28,07/28,80 Euro und damit auch die 200-Tage-Linie durchbrochen würde, wäre RWE auch im Gegenzug ein geeigneter Kandidat für die bearishen Akteure.

RWE (Wochenchart in Euro):

Widerstände: 32,98 / 34,18 / 36,50 / 37,17 Unterstützungen: 30,98 / 30,66 / 30,37 / 28,80 / 28,42 / 28,07 / 27,70 / 25,93

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