Schäuble will Abgeltungssteuer abschaffen
Die Abgeltungsteuer auf Kapitalerträge steht vor dem Aus. Finanzminister Schäuble will Zinsen und Dividenden wohl künftig mit dem Einkommensteuersatz belasten.
Viele Privatanleger müssen sich offenbar auf eine faktische Steuererhöhung einstellen: Die Abgeltungsteuer auf Kapitalerträge könnte schon bald abgeschafft werden. Wie die “Süddeutsche Zeitung” berichtet, wächst in den Regierungsfraktionen von Union und SPD die Bereitschaft, die pauschale Steuer von 25 Prozent zum Beispiel auf Zinsen von Geldanlagen oder auf Dividenden zu streichen. Bundesfinanzminister Wolfang Schäuble plant stattdessen, Kapitalerträge mit dem persönlichen Einkommensteuersatz zu belasten.
Das Finanzministerium bestätigte die Pläne, umgesetzt werden solle das Vorhaben aber erst in der kommenden Legislaturperiode. Erst 2017 nämlich trete der vereinbarte automatische Informationsaustausch von Steuerdaten mit anderen Staaten in Kraft und erschwere die Hinterziehung von Abgaben auf Kapitalerträge, sagte ein Sprecher des Ministeriums gegenüber Spiegel Online.
Die Einführung schiebt die Bundesregierung offenbar noch aus einen weiteren Grund auf 2017: Für die laufende Legislaturperiode hat die schwarz-rote Koalition höhere Steuern ausgeschlossen. Eine Abschaffung der Abgeltungssteuer käme für viele Betroffene jedoch einer Steuererhöhung gleich. Statt pauschal 25 Prozent Steuer zu zahlen, müssten Anleger Kapitaleinkünfte über die Einkommensteuer abgelten, die in vielen Fälle deutlich höher läge.
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