Sinkender Ölpreis: Putin vermutet politische Einflussnahme

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Seit Juni befindet sich der Ölpreis auf Talfahrt. Gegenüber dem Jahreshöchststand ist der Kurs regelrecht eingebrochen. Russlands Präsident Putin hält den Preisrückgang für teilweise politisch motiviert.

Seit Monaten befindet sich der Ölpreis im Sinkflug. Gegenüber dem Jahreshöchststand von 117,372 US-Dollar aus dem Juni ist der Preis für die Nordseesorte Brent um rund 28 Prozent auf gut 83,70 US-Dollar gesunken. Für Russland, dessen Wirtschaft stark vom Ölexport abhängig ist, bedeutet der Kursverfall eine enorme Belastung - zumal ein Ende des Abwärtstrends nicht zu erkennen ist.

Auch in der laufenden Woche gaben die Ölpreise weiter nach. Am Freitagmorgen sank der Kurs auf 82,80 US-Dollar, bevor er im Handelsverlauf wieder leicht über den Schlusskurs des Vortages stieg. Als Grund für den vorübergehenden Kursrutsch nannten Händler eine Prognosesenkung des Ölkartells Opec.

Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hatte am Vortag ihren Jahresbericht präsentiert. Darin senkte sie wegen des Schieferölbooms in den USA ihre Prognose für die zukünftige Nachfrage nach Opec-Rohöl.

Russlands Präsident Wladimir Putin sieht hinter dem für sein Land schädlichen Ölpreis-Rückgang gezielte politische Einflussnahme. Diesen Verdacht äußerte er in einem vorab veröffentlichten Interview mit chinesischen Medien. Ein bestimmtes Land machte Putin aber nicht verantwortlich.

Der russische Präsident vermutete in dem Interview, dass es neben der weltweiten Konjunkturabkühlung politische Gründe für den Rutsch des Ölpreises gebe. “In manchen Krisenmomenten wächst der Eindruck, dass die Politik bei der Preisgestaltung für Energieressourcen die führende Rolle spielt”, sagte Putin. Wie genau eine solche Einflussnahme aussehen könnte, führte er nicht aus.

OnVista/dpa-AFX
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