Sony schickt Betamax-Videokassetten in Rente

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Vier Jahrzehnte lang konnte sich der Verlierer des ersten modernen Formatkrieges halten. Doch nun kommt das Ende. Die Video-Technologie Betamax verschwindet.

Eine Stück Technik-Geschichte wandert ins Museum: Sony stellt den Verkauf von Betamax-Videokassetten ein. 40 Jahre nach der Markteinführung in den USA und Japan hat die einstmals bedeutende Technologie zur Aufzeichnung von Video- und Audiosignalen damit endgültig ausgedient.

Die Betamax-Videokassetten spielten eine wichtige Rolle im sogenannten Formatkrieg der späten 1970er und 1980er Jahre. Zu diesem Zeitpunkt entwickelten sich Heim-Videokassettenrekorder zu einem industriellen Massenprodukt. Mehrere untereinander inkompatible Systeme konkurrierten dabei um die Gunst der Käufer, darunter das von Sony entwickelte Betamax-System. Der Formatkrieg endete etwas 1984, als das sich das von JVC entwickelte VHS-Videoformat weltweit durchsetzen konnte.

Obwohl Betamax mit einer besseren Bildqualität punktete, gewann das VHS-System in den 1980er Jahren rasch große Marktanteile. VHS war von Beginn an mit Blick auf Privatanwender entwickelt worden und bot neben preiswerten Geräten zuverlässige konstruierte Geräte. Zudem war die maximale Laufzeit der Kassetten bei VHS anfangs höher als bei Betamax.

Nach dem Siegeszug der VHS-Systems fand Betamax unter der Abwandlung Betacam einen neuen Markt als Standard für professionelle Videoaufnahmen. Mittlerweile jedoch wurden Betamax-Videokassetten und andere Magnetbandsysteme von digitalen Technologien abgelöst. Bereits 2002 stoppte Sony die Produktion der letzten Betamax-Geräte. Bis dahin hatte das Unternehmen insgesamt weltweit 18 Millionen Abspielgeräte verkauft, davon vier Millionen in Japan.

OnVista/dpa-AFX
Foto: Leo/shutterstock.com

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