Sorge um Apple-Geschäft: Aktie von Dialog Semiconductor verliert dramatisch

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Halbleiterkonzern Dialog Semiconductor gerät unter Druck. Der wichtige Großkunde Apple könnte abspringen. Die Dialog-Aktie stürzt ab.

Die Aktien des Halbleiterkonzerns Dialog Semiconductor sind nach einer Verkaufsempfehlung des Bankhauses Lampe eingebrochen. In der Spitze verloren die Papiere mehr als 35 Prozent und notierte nur noch knapp über 30 Euro, konnte die Verluste im weiteren Handelsverlauf aber etwas reduzieren. Weniger hatte die Dialog-Aktie zuletzt im vergangenen Sommer gekostet.

Dialog Semiconductor könnte nach Einschätzung des Bankhauses Lampe Ungemach vom wichtigen Großkunden Apple drohen. Es gebe starke Hinweise darauf, dass der iPhone-Hersteller eigene integrierte Schaltkreise für das Strommanagement (PMIC) entwickle und damit die Chips des TecDax-Unternehmens zumindest teilweise ersetzen könnte, schrieb Analyst Karsten Iltgen in einer Studie. Das könnte die Geschäfte ab 2019 belasten. Bei einem unveränderten Kursziel von 42 Euro stufte Iltgen die Aktien von “Halten” auf “Verkaufen” ab. Vor der Abstufung hatten die Aktien annähernd 48 Euro gekostet.

Apple sei bei der Personaleinstellung seit einiger Zeit stärker an Ingenieuren von Analog- und Strommanagement-Chips interessiert, erklärte der Analyst. Der Konzern baue vermutlich Designzentren für das Strommanagement in München sowie im US-Bundesstaat Kalifornien auf. Es heiße in der Branche, dass bei Apple bereits rund 80 Ingenieure an PMIC arbeiteten mit konkreten Plänen, die Eigenentwicklung frühestens ab 2019 im iPhone einzusetzen.

Iltgen sieht einige wenige Ähnlichkeiten zu Imagination Technologies. So wurde jüngst bekannt, dass Apple an einer eigenen Technologie für die Grafik-Chips seiner Mobilgeräte wie iPhones und iPads arbeitet. Der Zulieferer Imagination Technologies hatte in diesem Zusammenhang erklärt, man sei von Apple unterrichtet worden, dass der iPhone-Anbieter binnen 15 Monaten bis zwei Jahren auf eine Eigenentwicklung umsteigen wolle. Die Aktie von Imagination hatte daraufhin schlagartig fast zwei Drittel ihres Werts verloren.

Der Lampe-Analyst wollte diese Ähnlichkeiten nicht überbewerten, sieht für Dialog aber reichlich Unsicherheit. Eine breitere Aufstellung mit Blick auf die Kunden erscheine nun wichtiger denn je. Langfristig bleibe das Geschäftsmodell von Dialog und seiner Analogchip-Designer sehr wertvoll. Der Weg weg von der Abhängigkeit von Apple dürfte aber steinig werden.

OnVista/dpa-AFX
Foto: eprom/shutterstock.com

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