Stiftung Warentest warnt vor Autark-Gruppe

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Anleger der Autark-Gruppe müssen sich Sorgen um ihr Geld machen. Verbraucherschützer warnen davor, weitere Zahlungen für Nachrangdarlehen an das Unternehmen zu überweisen.

Die Stiftung Warentest warnt vor der Autark Invest AG mit Sitz in Liechtenstein und Büro in Dortmund. Das Geld von rund 3.600 Anlegern, die Nachrangdarlehen in Höhe von 135 Millionen gewährt hätten, sei in Gefahr. Anlegern, die Ratenverträge abgeschlossen haben, rät die Stiftung Warentest, die monatlichen Einzahlungen zu stoppen.

Das betroffene Nach­rangdarlehen mit jähr­lichen Zinsen von bis zu 7,5 Prozent und Lauf­zeiten von bis zu 30 Jahren wurde demnach bis Ende 2015 angeboten. Bis Dezember 2016 hätten Anleger 31 Millionen Euro einge­zahlt, monatliche Raten über gut 100 Millionen Euro stünden noch aus.

Nach Angaben der Stiftung Warentest beschäftigt sich die Staatsanwaltschaft bereits mit dem Fall. Der Verbleib von Anlegergeldern in zwei­stel­liger Millionenhöhe sei offenbar ungeklärt. Unter anderem sollen Autark-Gelder an die Sensus Vermögen GmbH und die Derivest GmbH in Marktredwitz gegeben worden sein, zu deren Geschäftsführern engen Kontakte bestünden. Die Staatsanwaltschaft Hof ermittle gegen Verantwortliche der Firmen wegen Betruges und Untreue.

Die Stiftung Warentest weist zudem darauf hin, dass zwar ein ein Jörg Schneider als Geschäftsführer der Autark Invest AG auftrete. Der eigentliche Chef der Firma sei aber der als Verwaltungsrat geführte Stefan Kühn. Dieser habe bis zu seiner Heirat Stefan Koschate geheißen, und habe in der Schweiz zehn Monate in Untersuchungshaft verbracht. In Deutschland sei Kühn zu über drei Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Den Anlegern dürften die Hintergründe der Autrak-Firmen nicht bekannt sein, so die Verbraucherschützer. In Kundenbriefen sei ihnen zuletzt am 21. Dezember 2016 von der erfreulichen Geschäftsentwicklung berichtet worden. Als Beispiel sei die Autark Digital GmbH und ihr Erfolg beim Ausbau der Breitbandnetze im Juli 2016 genannt worden, ohne dabei jedoch zu erwähnen, dass die Firma am 19. Dezember 2016 einen Insolvenzantrag gestellt habe.

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