TecDax-Schwergewicht United Internet nach Analystenkommentar unter Druck

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Aktie von United Internet kommt unter die Räder. Nach schwachen Zahlen in der Vorwoche werden nun auch die Analysten skeptischer.

Vergangene Woche bereits hatte der Internetdienstleister und Telekomkonzern United Internet die Anleger mit hohen Abschreibungen verschreckt. Nun regen sich bei einigen Analysten auch Zweifel an der Wachstumsdynamik im Tagesgeschäft. Die Aktie von United Internet sackte am Mittwoch ab und fiel am TecDax-Ende um fast 5 Prozent auf bis zu 35,64 Euro. Vergangenen Mittwoch hatte die Papiere noch 5 Euro höher notiert.

Das Düsseldorfer Bankhaus Lampe befürchtet zunehmend, dass United Internet das Wachstumstempo der vergangenen Jahre nicht fortschreiben wird. Denn die beiden Sparten – Zugänge zu Internet und Mobilfunk sowie das Geschäft mit Anwendungen für Internetnutzer – müssten künftig mit mehr Gegenwind rechnen, schrieb Analyst Wolfgang Specht in einer Studie. Deshalb reduzierte der Experte seine Umsatz- und Ergebnisschätzungen (Ebitda) für die Jahre 2016 bis 2018 leicht. Gleichzeitig stufte er die Aktie des Internetdienstleisters von “Kaufen” auf “Halten” ab und senkte das Kursziel von 55 auf 42 Euro.

Am vergangenen Donnerstag hatte United Internet seine Geschäftszahlen für das zweite Quartal vorgelegt um musste dabei eine herbe Abschreibung auf seine Anteile an dem Startup-Brutkasten Rocket Internet vornehmen. Weil die Aktien von Rocket weiter an Wert verloren, verbuchte der Konzern mit den Marken 1&1, Versatel und GMX eine Sonderbelastung von 98 Millionen Euro.

Damit sackte der für die Aktionäre verbleibende Gewinn trotz des ansonsten rund laufenden Geschäfts von 95,6 Millionen Euro ein Jahr zuvor auf nun 4,5 Millionen Euro ab. Schon im ersten Vierteljahr hatte das Unternehmen von Konzernchef Ralph Dommermuth eine deutliche Wertminderung auf seinen gut 8-prozentigen Anteil verkraften müssen.

Rocket-Internet-Aktien waren 2014 zu 42,50 Euro ausgegeben worden und hatten anschließend stark an Wert verloren. Am Mittwoch kosteten sie weniger als 18 Euro. Investoren sind seit längerem verunsichert, ob die Firma mit ihrem Geschäftsmodell – dem Gründen und Verkaufen von Startups – letztlich Geld verdienen kann.

OnVista/dpa-AFX

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