Telekom profitiert von Übernahmegerüchten um T-Mobile US

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Brodelnde Gerüchte rund um die US-Mobilfunktochter der Deutschen Telekom stützen die T-Aktien. Offenbar bahnt sich ein Milliarden-Deal an.

Neue Details zu einer angeblich bevorstehenden Übernahmeofferte für T-Mobile US stützen die Aktien der Deutschen Telekom. In einem eher schwachen Marktumfeld legten die Papiere bis zum Mittag um rund 1 Prozent zu. Während der Dax erneut von Sorgen im Griechenland geplagt wurde und sich nur mühsam auf den Schlusskurs des Vortages vorkämpfen konnte, gehörten die Telekom-Aktien damit zu den wenigen klaren Gewinnern im deutschen Leitindex.

Angetrieben wurden Papiere der Telekom von Berichten, nach denen der US-Bezahlfernsehanbieter Dish will für einen geplanten Zusammenschluss mit der Telekom-Tocher wohl einen Milliardenkredite aufnehmen. Dem „Wall Street Journal” (WSJ) zufolge, führe Dish Gespräche mit Banken, die dem Unternehmen zehn bis 15 Milliarden Dollar leihen sollen.

Mit dem Geld solle der der Bar-Anteil der Transaktion gestemmt werden. Das Geschäft würde nach Angaben eines Insiders zudem eine Aktien-Komponente umfassen, die ein größeres Volumen als der Bar-Anteil habe. T-Mobile US hat einen Börsenwert von etwa 31 Milliarden Dollar, Dish liegt drei Milliarden Dollar darüber. Sprecher von Dish und T-Mobile US wollten sich dazu nicht äußern.

Analysten sind optimistisch

Laut Analyst Adiran Pehl von der Investmentbank Equinet könnten die Spekulationen rund um die Zukunft von T-Mobile US die T-Aktien durchaus stützen. So würden durch ein Zusammengehen der US-Mobilfunktochter mit Dish eventuell Einsparungen durch den Querverkauf zusätzlicher Dienstleistungen erzielt werden. Zudem sei kein deutlicher Widerstand von Seiten der Regulierungsbehörden zu erwarten.

Gleichwohl, schränkte Pehl ein, würde der Deal nicht den strategischen Nachteil der geringen Marktgröße von T-Mobile US ausmerzen. Hinzu komme, dass die Finanzierung eines Gebots für Dish nicht ganz trivial sein sollte. Die Bilanz des Satellitenfernsehanbieters erscheine nicht stark genug, um die Transaktion allein über die Aufnahme neuer Schulden stemmen zu können. Stattdessen könnte eine Kapitalerhöhung nötig werden und die Marktgerüchte gingen auch bereits in diese Richtung.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
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