Übernahmeschlacht auf Biermarkt – Aktien von SABMiller steigen stark

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Auf dem Markt der Bierbrauer bahnt sich eine gewaltige Übernahme an. Brauerei-Riese AB Inbev will offenbar den Rivalen SABMiller übernehmen, SAB-Miller Aktien steigen sprunghaft. Es wäre die Fusion der Nummer eins und der Nummer zwei der Branche. Aber auch Nummer drei ist mit im Ring.

Der Brauerei-Riese AB Inbev bereitet laut einem Zeitungsbericht ein Übernahmeangebot für den Rivalen SABMiller vor. Wie das “Wall Street Journal” berichtete, berät sich der weltgrößte Brauer mit Banken, wie eine solche rund 75 Milliarden Pfund (94,3 Milliarden Euro) schwere Übernahme zu stemmen sei. Es gebe noch keine direkten Gespräche zwischen der Nummer eins und der Nummer zwei der Branche, schreibt das Blatt. Denn der Beck’s-Brauer AB Inbev wolle vor einer offiziellen Offerte die mögliche Finanzierung unter Dach und Fach bringen.

Die Meldung sorgte für Turbulenzen an der Börse. Der Kurs der Aktien von SABMiller stieg gegen Mittag sprunghaft um über zehn Prozent. Erst am Montagmorgen hatte mit Heineken der drittgrößte Bierbrauer ein Übernahmeangebot von SABMiller ausgeschlagen und auf seine Eigenständigkeit gepocht.

Heineken sei nicht zu kaufen, geht aus einer Erklärung des Konzerns am Montag in Amsterdam hervor. Die Familie wolle “das Erbe und die Identität von Heineken als unabhängiges Unternehmen bewahren”. Die Familie und Heineken seien davon überzeugt, dass das Unternehmen weiter wachsen werde, heißt es in dem Schreiben.

Mit Größe gegen den Aufkauf

Analysten gehen davon aus, dass sich SABMiller mit dem Zukauf von Heineken ihrerseits gegen eine Übernahme durch AB Inbev wappnen wollte. Laut “Wall Street Journal” will sich der Konzern von dieser ersten Abfuhr auch nicht stoppen lassen und denkt über ein höheres Angebot an die Niederländer nach.

Heineken ist der drittgrößte Brauer auf dem Weltmarkt und hat im ersten Halbjahr 2014 dank der steigenden Absätze in Amerika, Westeuropa, Afrika und dem Nahen Osten einen unerwartet hohen operativen Gewinn von 1,45 Milliarden Euro eingefahren, fast zehn Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Konzernumsatz lag mit 10,2 Milliarden Euro zwar wegen Verkäufen und Wechselkurseffekten 1,4 Prozent unter dem Wert aus dem Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen mitteilte. Aus eigener Kraft wäre der Erlös aber um 4,6 Prozent gestiegen, hieß es.

SAB mit Marken wie Pilsner Urquell und Radegast setzte im vergangenen Jahr mit rund 70.000 Mitarbeitern in 80 Ländern knapp 27 Milliarden Dollar um und erwirtschaftete einen Gewinn (vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, Ebita) von 6,45 Milliarden Dollar

OnVista/dpa-AFX/Reuters
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