Unerschrocken – wie lang noch?

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Irgendwie komisch. Die Optimisten bestimmen wochenlang das Börsenbild, wenn man auf die Kurse guckt und die diversen Stimmungsumfragen verfolgt. Aber immer wieder gibt es Hämmer von den Unternehmen selbst und auch andere Belastungsfaktoren. Die wirken sich dann nur ganz kurzfristig aus. Wir beobachten also ein Auf und Ab in einer ziemlich kleinen Bandbreite - nicht nur bei Aktien, sondern auch beim Gold und Rohöl. Die neuesten Prognosen für Konjunktur und Dax reißen einen auch nicht vom Hocker. Das ganze Geschehen bleibt undurchsichtig.

Die Stimmungsanalysten an der Frankfurter Börse sprechen von den „Unerschrockenen“, denn die meisten Anleger bleiben erstaunlich cool und weiter bullisch gestimmt. Die aktuelle Umfrage auf Facebook und Twitter ist eindeutig: 60 Prozent der aktiven Aktien-Fans glauben, dass der Dax in vier Wochen höher stehen wird - das sind nochmals 3 Prozentpunkte mehr als vor einer Woche. Auch die wöchentliche Umfrage der Sentiment-Experten unter den Frankfurter Marktteilnehmern liegt auf dieser Linie: Trotz aller Sorgen um deutsche Großbanken hat sich die Stimmung unter mittelfristig orientierten Anlegern nochmals deutlich verbessert. Sowohl bei den institutionellen als auch bei den Privatanlegern ist der Anteil der Pessimisten an den jeweiligen Erhebungen auf den niedrigsten Stand des Jahres gefallen.

Ich frage mich jetzt, ob das in einer Woche genauso aussehen wird, denn die Schwächeanfälle gestern und heute früh haben ein paar Investoren (vorsichtig formuliert) wohl auf dem falschen Fuß erwischt. Und die überraschende Einigung der Opec-Länder sorgte wirklich nur ganz kurz für gute Stimmung. Die Ölpreise konnten ihre Rally vom Mittwoch nicht fortsetzen, sie verloren am Donnerstag zeitweise sogar mehr als 1 Prozent. Experten sind skeptisch, dass die geplanten Kürzungen ausreichen, um die seit zwei Jahren herrschende Ölschwemme einzudämmen. Noch seien Details nicht geklärt, wurde betont, und außerdem bestehe das Risiko, dass die vereinbarten Obergrenzen am Ende nicht eingehalten würden.

Verlasst Euch am besten erst mal auf nix, meine Freunde, weder aufs Öl, noch auf die Konjunktur. Und ohne Kommentar: Deutsche Bank bei 10 Euro, Commerzbank bei 5 Euro. Ach ja, da gibt’s ja auch noch die Notenbank der Amis. Ein Fed-Mensch hat wieder mal getönt und eine baldige zweite Zinserhöhung angedeutet - jedenfalls seiner Meinung nach. Das reichte schon aus, um bei vielen Börsenprofis lange Gesichter auszulösen. Und Agenturen meldeten „neue Zinsängste“. Wieso bloß?

Von mir deshalb heute schon (Montag ist ja Feiertag) nur zwei Terminempfehlungen. Der nächste Börsentag ist ein stets gut besuchter - der Börsentag in Berlin am 8. Oktober. Eintritt kostenlos, aber bitte übers Internet beim Veranstalter B2MS anmelden! Einen Tag vorher, am kommenden Freitag, findet in Düsseldorf das 1. KFM-Forum statt. Bei diesem neuen und aktuellen Format für alle Interessenten geht es um die Chancen von Investments in den deutschen Mittelstand, insbesondere über die Rolle der Unternehmensanleihen und wie man Flops vermeiden kann (Teilnahme kostenlos, Anmeldung über j.werner@kfmag.de).

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