US-Einigung kostet Commerzbank wohl über 1,4 Mrd Dollar

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

New York (Reuters) – Die Commerzbank steht im Streit um Sanktionsverstöße nach Informationen von Insidern kurz vor einer milliardenschweren Einigung mit den US-Behörden.

Im Rahmen eines Vergleichs könnte das zweitgrößte deutsche Geldhaus 1,45 Milliarden Dollar zahlen, sagten zwei mit dem Fall vertraute Personen am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Die Vereinbarung könnte bereits in der kommenden Woche bekanntgegeben werden. Die USA werfen der Commerzbank und vielen anderen Instituten vor, gegen Wirtschaftssanktionen gegen den Iran und den Sudan verstoßen zu haben. In dem Betrag sei auch der Vorwurf eines zu laxen Umgangs der Commerzbank mit Geldwäsche-Regeln im Zuge des Betrugsskandals um den japanischen Olympus-Konzern enthalten.

Die Einigung sei jedoch noch nicht unter Dach und Fach, weshalb sich die endgültigen Konditionen noch ändern könnten, hieß es weiter. Eine Commerzbank-Sprecherin wollte sich dazu nicht äußern. Auch bei den US-Behörden war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

Die Commerzbank hat ihre Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten im vergangenen Jahr um knapp 500 Millionen Euro auf rund 1,4 Milliarden Euro angehoben. Finanzchef Stephan Engels hatte jedoch bereits bei der Bilanzpressekonferenz im Februar gewarnt, dass es darüber hinausgehende Belastungen geben könnte, wenn die Bank einen Vergleich mit den US-Behörden schließt. Diese kann das Geldhaus rückwirkend in seine Zahlen für 2014 einfließen lassen.

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