Wider die Angst

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! An den Börsen herrscht Unsicherheit, eigentlich immer, mehr oder weniger. Aber Angst? Nee, nicht wirklich. Dass jetzt im Land eine neue „German Angst“ umgehen soll, ist für mich ebenfalls übertrieben. Angst - schon das Wort kann einem Angst machen. Nicht nur in meiner Regionalzeitung steht heute auf der Titelseite: „In Deutschland wächst die Angst.“ Nach dem Meck-Pomm-Wahldesaster für CDU & Co. gleich noch ein statistischer Hammer. Denn eine neue Allensbach-Erhebung schreckt uns auf, natürlich voll verstärkt durch die Medien.

Angst vor Kriminalität, Altersarmut und sozialer Spaltung: Die mittlere Generation in Deutschland blickt trotz materieller Sicherheit zunehmend skeptisch in die Zukunft. „Die 30- bis 59-Jährigen bewerten persönliche Lebensqualität und wirtschaftliche Lage weiterhin positiv, blicken aber mit Skepsis auf die Lage und Entwicklung in Deutschland”, heißt es in der Analyse. „Trotz einer weiterhin guten persönlichen Bilanz sind die Sorgen der “Generation Mitte” im Vergleich zum Vorjahr deutlich gewachsen. Und folgende Punkte gelten als die großen Gefahren in den nächsten zehn Jahren für die weitere Entwicklung Deutschlands: Steigende Fremdenfeindlichkeit, Terroristische Anschläge, Flüchtlinge, Rechtsextremismus, Die Wirtschaftslage der Euro-Zone, Demografische Entwicklung, Islamischer Einfluss, Beteiligung Deutschlands an militärischen Konflikten, Hohe Steuern, Mängel im Bildungssystem, Weitere Finanzkrisen, Klimaerwärmung, Niedrige Zinsen.

Mehr Skepsis, mehr Sorgen. Ja. Aber auch mehr Angst? So schlimm steht es gewiss nicht um uns. Materiell geht es den Deutschen historisch und im internationalen Vergleich gesehen relativ gut - darüber wird ja auch nicht gejammert. Ich schlage mich auf die Seite des Politologen Karsten Fischer, der in einem Interview erklärt., warum wir optimistischer sind als es Umfragen nahelegen: Ein Grund ist mit Sicherheit die öffentliche Berichterstattung. Man kennt den bekannten Spruch „Sex sells”. Genauso kann man auch behaupten: „Fear sells”. Angst lässt sich halt von den Medien gut verkaufen. Mein Appell: Gehen wir mit dem Wort Angst möglichst vorsichtiger um (selbst wenn wir Angst haben) und wehren uns aktiv dagegen - trotz einer Welt voller Krisen und Kriege.

Und bei der Kapitalanlage? Ihr wisst ja, meine Freunde: Angst und Gier sind schlechte Ratgeber. Anleger sollten diese weise Wahrheit beherzigen. Die Suche nach Sicherheit ist verständlich, aber totale Sicherheit gibt es an den Finanzmärkten nicht mehr (was viele Bürger noch nicht kapiert haben). Ruhiger schlafen als andere kann jedoch derjenige, welcher sein Vermögen sinnvoll auf Sachwerte verteilt - also auf Immobilien (= nutzwertes Eigentum), Aktien (= Beteiligung am Produktivkapital) und Gold (= ein wahrer Wert seit der Antike).

Post an den Börsenfuchs: boersenfuchs@onvista.de

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